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Applaus ist gut, jetzt braucht es bessere Arbeitsbedingungen!

Der 12. Mai ist der internationale Tag der Pflege. Gerade im Jahr der Coronakrise ist er besonders wichtig. Die Gewerkschaft Syna fordert für das Gesundheitswesen bessere und einheitliche Arbeitsbedingungen. Deshalb braucht die Branche einen nationalen Gesamtarbeitsvertrag.

Die Angestellten von Spitälern, Alters- und Pflegeheimen und der Spitex riskieren in der Coronakrise einmal mehr ihre eigene Gesundheit, um Menschenleben zu retten. Dieser Einsatz wurde von der Schweizer Bevölkerung mit überwältigendem Applaus öffentlich gewürdigt. Politik und Sozialpartner müssen nun dafür sorgen, dass diese Unterstützung nicht symbolisch bleibt. Es braucht bessere Arbeitsbedingungen für das Personal im Gesundheitswesen, und zwar flächendeckend. Das kann nur mit einem nationalen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) erreicht werden.

Arbeitsbedingungen führen zu Fachkräftemangel
Seit Jahren warnt Syna vor der unkontrollierten Privatisierung des Gesundheitssystems – und vor den Sparmassnahmen beim Personal, die wegen des Gewinndrucks folgen. Dies führt zu schlechteren Arbeitsbedingungen – ein Hauptgrund für den Fachkräftemangel in Betreuung und Pflege: «Wir befinden uns in einem Teufelskreis. Denn schlechte Arbeitsbedingungen führen dazu, dass die Arbeitnehmenden – oft im stillen Protest – die Branche in Scharen verlassen. Diejenigen, die bleiben, müssen dadurch immer mehr leisten und enden nicht selten in Krankheit und Burnout», sagt Marco Geu, Branchenleiter Gesundheit bei Syna.

Es braucht ganzheitliche Lösungen
Syna unterstützt deshalb die Pflege-Initiative des SBK sowie auch die Forderung nach einer Gefahrenzulage des VPOD. Aus Sicht von Syna müssen die Arbeitsbedingungen aber ganzheitlich neu organisiert und verbessert werden. Nur so wird der Teufelskreis im Gesundheitswesen durchbrochen. Für Syna ist klar: Es braucht einen nationalen GAV im Gesundheitswesen.

Nationale Mindestlöhne und Frühpensionierung
Mit einem nationalen GAV für das Gesundheitswesen könnten schweizweit gute Arbeitsbedingungen geschaffen werden: Einheitliche Mindestlöhne, ausgebaute Mitspracherechte des Personals sowie einheitliche Vorruhestandsmodelle sind nur einige der dringend benötigten Verbesserungen. Ein nationaler GAV brächte zudem endlich eine institutionalisierte nationale Sozialpartnerschaft im Gesundheitswesen, in der viele Probleme der Branche gelöst werden könnten.

Bundesrat muss den ersten Schritt tun
Die Wertschätzung für das Gesundheitspersonal ist im Moment so gross wie noch nie. Das muss Folgen haben: Der Bundesrat muss deshalb jetzt handeln und einen nationalen runden Tisch mit Vertretungen von Kantonen sowie Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden einberufen – mit dem Ziel, Verhandlungen über einen nationalen GAV im Schweizer Gesundheitswesen vorzubereiten. Marco Geu ist überzeugt: «Nur so erreichen wir zukunftsorientierte und nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen für das Gesundheitspersonal. Und wir bekämpfen den Fachkräftemangel aktiv – zum Wohl der Arbeitnehmenden und vor allem auch der Patientinnen und Patienten.»


Weitere Auskünfte
Marco Geu, Branchenleiter Gesundheit

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