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Delegierte von Travail.Suisse fordern sozialen Umbruch für die Zeit nach Corona

Die Delegierten von Travail.Suisse haben an ihrer heutigen Versammlung konkrete Forderungen zum Wohl der Arbeitnehmenden für die Zeit nach Corona verabschiedet. Des Weiteren wurden drei Resolutionen zu den Themen Altersvorsorge, Lohndiskriminierung und Revision des Arbeitsgesetzes ohne Gegenstimme verabschiedet. 

An der Delegiertenversammlung vor einem Jahr war die Corona-Krise bereits im Zentrum der Diskussionen gestanden. Während damals die akute Bewältigung der Krise und der Erhalt der Arbeitsplätze im Fokus standen, schaut Travail.Suisse an der heutigen DV nach vorne und stellt Forderungen für die Zeit nach Corona. Das Positionspapier «Nach der Corona-Krise – vorwärts zum Gemeinwohl» wurde von den Delegierten einstimmig verabschiedet. 

12 Forderungen für die Post-Corona-Zeit zur Stärkung des Gemeinwohls 

Die Coronakrise muss als Chance genutzt werden, um bessere Rahmenbedingungen zum Wohle der Arbeitnehmenden zu schaffen. Travail.Suisse stellt 12 konkrete Forderungen in den Bereichen Arbeitsbedingungen und Löhne, Digitalisierung, soziale Ungleichheit und Ausschluss, sowie Gleichstellung und Vereinbarkeit. «Die Coronakrise hat deutlich gezeigt, welch zentrale Bedeutung den Gewerkschaften und Berufsverbänden auch in der heutigen Zeit zukommt. Die Sozialpartnerschaft ist ein wichtiger und verlässlicher Wert, auf den wir aufbauen können», hält Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse, fest. Für einen sozialen Umbruch im Interesse der Arbeitnehmenden und der gesamten Gesellschaft müssen die Sozialpartner und ihre Dachverbände deshalb gestärkt werden. 

Kein Rahmenabkommen auf Kosten der Arbeitnehmenden 

Bei den Diskussionen zu den Beziehungen zur Europäischen Union wird sich Travail.Suisse auch weiterhin für die Arbeitnehmenden einsetzen. «Eine Lösung für ein allfälliges Rahmenabkommen kann es nur geben, wenn die Arbeitnehmenden in der Schweiz dafür nicht die Zeche bezahlen», bekräftigt Wüthrich. Mario Gattiker, Staatssekretär des Staatssekretariats für Migration, bekräftigt in seinem Referat vor den Delegierten: «Das Rahmenabkommen in seiner aktuellen Form war schlicht chancenlos.» Die Personenfreizügigkeit bleibt aber für die Schweiz enorm wichtig, wirtschaftlich wie auch kulturell. 

Delegierte verabschieden 3 Resolutionen 

Ohne Gegenstimme sprachen sich die Delegierten dafür aus, den Frontalangriff auf das Arbeitsgesetz abzuwehren (parlamentarische Initiative Graber) und statt einer Gesetzesrevision eine Lösung auf Verordnungsstufe zu suchen. «Wir müssen Erhöhungen der Höchstarbeitszeit, den Ausbau von Überstunden und die Aushöhlung des Verbots der Sonntagsarbeit unter allen Umständen verhindern», fordert Wüthrich.

Die aktuellen Reformvorschläge des Parlaments zur Altersvorsorge (AHV21) lehnen die Delegierten von Travail.Suisse vehement ab. In einer Resolution fordern sie, dass der Sozialpartnerkompromiss von Travail.Suisse, dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund und dem Arbeitgeberverband unverändert verabschiedet wird. Eine Angleichung des Rentenalters von Frauen und Männern wird Travail.Suisse so lange bekämpfen, bis die Lohndiskriminierung der Vergangenheit angehört.
Denn trotz anderslautender Medienberichte ist die Lohndiskriminierung nach wie vor Realität. Ganze 825 Millionen Franken gehen der AHV jedes Jahr verloren, weil Frauen für die gleiche Arbeit nicht denselben Lohn erhalten wie ihre männlichen Arbeitskollegen. Travail.Suisse lädt alle Unternehmen ein, sich auf der Website www.respect8-3.ch einzutragen und damit öffentlich zu bekunden, dass sie Bestrebungen zur Umsetzung der Lohngleichheit vornehmen. Auch mobilisieren die Verbände von Travail.Suisse für die Demonstration vom 18. September unter dem Motto «Hände weg von unseren Renten!».

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