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Lohndiskriminierung: keine «Fake News»!

Nach wie vor sind viele «Fake News» zur Lohndiskriminierung im Umlauf. Höchste Zeit, mit den drei grössten Mythen zum Thema aufzuräumen!

Dass Frauen in der Schweiz nach wie vor weniger verdienen als Männer, ist eine Tatsache. Ein Grund dafür ist, dass dieses Problem immer wieder schöngeredet wird – nicht nur momentan im Parlament. Hier die 3 grössten Irrtümer: 

1.: «Die Lohndiskriminierung ist nur gering, sie nimmt ab und wird deshalb von allein verschwinden.»
Zwar nimmt die Lohnungleichheit insgesamt ab. Doch nach wie vor verdienen Frauen in der Schweiz für die gleiche Arbeit im Schnitt deutlich weniger als Männer.  Konkret bedeutet das jedes Jahr rund 7,7 Milliarden Franken weniger in den Geldbeuteln der Frauen!
Zudem wird die Lohnungleichheit grösser, je höher es in der Hierarchie geht, nämlich bis zu 18,5%. Auch die Branchen sind sehr verschieden: Die grössten Differenzen gibt es bei den Finanzdienstleistern und Versicherungen mit 36%!
61% der Lohnungleichheit lassen sich durch sogenannt objektive Faktoren erklären: persönliche Qualifikation (Alter, Erfahrung, Bildung), Position (berufliche Stellung, Tätigkeitsbereich) oder Unternehmen (Grösse, Wirtschaftszweig, Region).
Entscheidend ist der Anteil von 39% der Lohnungleichheit, der sich nicht erklären lässt. Das ist die Lohndiskriminierung.
Dass dieser Anteil seit Jahren stagniert, ist inakzeptabel!

2.: «Frauen haben nicht denselben Werdegang wie Männer. Es ist normal, dass sie schlechter bezahlt werden.»
Bei den Zahlen zur Lohndiskriminierung werden spezifische Werdegänge der Frauen bereits berücksichtigt – vor allem derjenigen, die aus familiären Gründen zeitweise pausierten.
Es bleibt also dabei: Wenn man man die objektiven Faktoren wie Dienstjahre, berufliche Stellung oder Qualifikationen gleichsetzt, dann lässt sich ein Lohnunterschied aufgrund des Geschlechts einfach nicht rechtfertigen!
Das widerspricht – auch nach 37 Jahren noch – unserer Bundesverfassung, der Basis unseres Rechtsstaates.

Übrigens zeigt keine seriöse Studie, dass Frauen weniger leisten würden als Männer. Ganz im Gegenteil: Unternehmen mit hoher Durchmischung, auch in den Führungsetagen, sind erfolgreicher als Unternehmen mit ausschliesslich männlichem Personal.

 3.: «Die Jungen sind von den Lohnungleichheiten nicht betroffen»
Die Lohndiskriminierung beginnt bereits beim Eintritt in den Arbeitsmarkt: Frisch diplomierte Männer verdienen in ihrer ersten Arbeitsstelle im Schnitt 280 Franken pro Monat mehr als ihre weiblichen Arbeitskolleginnen, auch bei komplett gleichen Voraussetzungen wie Abschlussnote oder Tätigkeitsbereich.
Auch die unerklärbare Lohnungleichheit beträgt von Anfang an 7% – und sie verschärft sich, wie schon gezeigt, im Laufe des Arbeitslebens dramatisch! Zudem gilt auch für die Jungen: Die Löhne in typischen Männerberufen sind nach wie vor ungefähr 200 Franken im Monat höher als in typischen Frauenberufen.
All dies wird sich nicht ändern, solange es keine regelmässigen Kontrollen gibt!

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