Stahlarbeiter/-innen aus Emmenbrücke protestieren vor dem Luzerner Kantonsrat
Heute haben Arbeiter/-innen des Stahlwerks Emmenbrücke vor dem Kantonsrat in Luzern Präsenz markiert. Sie wehren sich gegen den Abbau von 130 Stellen bei Steeltec und fordern die kantonale Politik auf, sich bei der Firma für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.
Widerstand gegen Stellenabbau
Die Arbeiter/-innen von Steeltec wehren sich gegen den geplanten Stellenabbau. Statt Arbeitsplätze abzubauen, muss Steeltec auf Kurzarbeit setzen, um die Stellen und damit auch das Know-how und die Produktionskapazitäten zu erhalten. Ein Abbau von Arbeitsplätzen im gleichen Moment, in dem die Politik massgeschneiderte Lösungen zur Besserung der Perspektiven der Stahlwerke vorbereitet, ist kontraproduktiv und stossend.
Parlamentsentscheide im Dezember
In der Wintersession des eidgenössischen Parlaments sollen die Motionen «Notmassnahmen für Stahl Gerlafingen» und «Produktionsstandort Schweiz sichern. Übergangsfinanzierung für die Stahlindustrie zur Ökologisierung der Produktion» sowie ein Vorschlag der Umweltkommission des Nationalrats zur Entlastung der Stahlfirmen bei den Netznutzungsgebühren im Parlament behandelt werden. Zusammen mit neuen Instrumenten im Umweltschutzgesetz (USG) und im Klimaschutzgesetz (KIG) würde sich bei Annahme der Vorstösse ein Massnahmenpaket ergeben, das die Rahmenbedingungen für die Schweizer Stahlindustrie nachhaltig verbessert.
Bedeutung für Kreislaufwirtschaft
Die wirtschaftliche und ökologische Bedeutung der Stahlwerke in Emmenbrücke und Gerlafingen ist elementar. Steeltec recycelt jährlich rund 700'000 Tonnen Stahlschrott und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft. Die Stahlproduktion in Emmenbrücke verursacht zudem im internationalen Vergleich tiefe CO2-Emissionen.
Vorstösse im Kantonsrat
Mit ihrer Aktion heute Morgen haben die Arbeiter/-innen auch die Luzerner Politik aufgefordert, aktiv zu werden. Heute behandelt der Kantonsrat zwei Postulate, die den Regierungsrat in die Pflicht nehmen wollen. Er soll sich «mit Nachdruck für die Sicherung der Arbeitsplätze und der ökologischen Transformation des Produktionsstandortes der Stahlindustrie in Emmen» einsetzen, seinen Spielraum bezüglich Kurzarbeit ausnutzen und prüfen, wie bei Vergaben der öffentlichen Hand die Schweizer Kreislaufwirtschaft gestärkt werden kann.
Nico Fröhli, Branchenleiter Syna, nico.froehli@syna.ch, +41 44 279 71 27