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Wichtige Fragen für Arbeitnehmende ungeklärt

Die heute vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie sind einschneidend für das Leben in der Schweiz. Sie sind in der aktuellen Situation wichtig und richtig. Allerdings bleiben für die Arbeitnehmenden wichtige Fragen ungeklärt. Travail.Suisse fordert insbesondere in der entscheidenden Frage der Lohnfortzahlung weitere Klarheit und zusätzliche Massnahmen der Landesregierung.

Wirtschaft und Arbeitswelt sind stark betroffen: Arbeitsplatz und Arbeitsweg gehören zu den grössten Infektionsrisiken. Ein Umsatteln auf Homeoffice ist beispielsweise für grosse Teile des Dienstleistungssektors oder des Sozial- und Gesundheitswesens schlicht nicht möglich – entsprechend gross ist die Verunsicherung der Arbeitnehmenden in diesen Bereichen. «Der Bundesrat will sich um die Arbeitnehmenden kümmern. Das ist ein wichtiges Signal. Es fehlen im Moment aber klare Anhaltspunkte, geschweige denn eindeutige Verhaltensregeln bezüglich der Fürsorgepflicht der Arbeitgeber gegenüber den Arbeitnehmenden», sagt Adrian Wüthrich, Präsident von Travail.Suisse.

Die Erleichterungen im Bereich der Kurzarbeit werden sehr begrüsst. Die Kurzarbeit ab dem zweiten Tag und eine unbürokratische Handhabung sind wichtige Signale zur Vermeidung von vorschnellem Stellenabbau in wirtschaftlich betroffenen Unternehmen. Vergessen geht leider oft, dass erstens prekär beschäftigte Arbeitnehmende (Arbeit auf Abruf, befristete Anstellungen, Anstellung im Stundenlohn, PlattformarbeiterInnen) zu den ersten Verlierern eines konjunkturellen Abschwungs gehören. Zweitens sind auch Arbeitnehmende in Kurzarbeit mit einem Einkommensausfall von bis zu 20 Prozent konfrontiert. Travail.Suisse wird die Interessen der Arbeitnehmenden in den Arbeitsgruppen des Bundes mit Nachdruck vertreten.

Die gewichtigste ungeklärte Frage für die Arbeitnehmenden präsentiert sich aber im Bereich der Sicherung der Löhne und der Lohnfortzahlung: Mit der angekündigten Schliessung der obligatorischen Schulen ab Montag verschärft sich diese Problematik schlagartig. Arbeitnehmende mit Kindern werden ab Montag nicht oder nur erschwert arbeitstätig sein können. „Die Unsicherheit bei den Arbeitnehmenden ist riesengross. Der Bundesrat muss weitere und deutlichere Signal senden, dass die Lohnfortzahlung an die Arbeitnehmenden gesichert ist, was auch immer kommen mag", sagt Adrian Wüthrich. Ohne gesicherte Lohnfortzahlung wird es für die Arbeitnehmenden schwierig, den Empfehlungen des BAG zu folgen und sich zum Beispiel bei Krankheitssymptomen zu isolieren oder den Kontakt der Kinder mit ihren Grosseltern zu vermeiden.


Weitere Auskünfte
Adrian Wüthrich, Präsident Travail.Suisse

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