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Wie weiter nach der AHV 21?

Am 25. September 2022 hat sich das Schweizer Volk mit einer knappen Mehrheit für die Reform der AHV 21 ausgesprochen. Ist dies das Ende der Solidarität?

Die Abstimmung war von einem historischen Graben zwischen Männern und Frauen geprägt. Während rund zwei Drittel der Männer die Reform annahmen, lehnten etwa zwei Drittel der Frauen die Vorlage ab. 

Negative Gleichstellung

Die Renten der Frauen waren Ende 2022 durchschnittlich um 35 Prozent niedriger als diejenige der Männer (und sogar um 63 Prozent niedriger, wenn man nur den Anteil der zweiten Säule berücksichtigt!). Nun wird das Rentenalter für Frauen auf 65 angehoben. Geringverdienende, die häufig weiblich sind und sich auf Branchen konzentrieren, in denen die Arbeit besonders anstrengend ist, werden von der Reform hart getroffen.

Als Gewerkschaft setzt sich Syna dafür ein, diese Ungleichheiten zu beenden. Über die Verhandlungen in den Branchen sucht Syna auch nach Lösungen, um Frühpensionierungen zu ermöglichen. Mit der Erhöhung des Rentenalters für Frauen, gibt es keine Rechtfertigung mehr dafür, dass eine Reinigungsangestellte, eine Küchenhilfe oder eine Fachfrau Gesundheit nicht genauso wie Maurer oder Maler in den Genuss einer Frühpensionierung kommen können.

Darüber hinaus wird Syna bei unseren Gewerkschaftsempfängen leider allzu oft Zeugin von Entlassungen älterer Arbeitnehmerinnen. Deshalb setzen wir uns auch für mehr Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmerinnen ein. 

Berufliche Vorsorge im Namen der Gleichstellung revidieren?

2023 wird ein wichtiges Jahr für Gleichstellungsfragen. Zunächst muss der nationale Streik vom 14. Juni in allen Städten der Schweiz stattfinden: 2022 hat das Volk - geblendet von Reden, die Gleichheit predigten - die AHV auf Kosten der Frauen gerettet. Im selben Jahr haben die vom BFS veröffentlichten Zahlen gezeigt, dass die Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen zugenommen hat.

Im Jahr 2023 befasst sich dsas Parlament mit der Reform der Pensionskasse. Obwohl sich die Sozialpartner auf einen Kompromiss geeinigt hatten, zeichnet sich jetzt schon ab, dass auch diese Reform auf dem Rücken der Frauen ausgetragen wird. Durch die Senkung der Schwellenwerte für BVG-Beiträgen steigen zwar mehr Beiträge an die Pensionskassen, der Nettolohn wird aber sinken. Die wirtschaftliche Situation von Geringverdienenden wird dadurch weiter geschwächt. Denn Personen im Frauen typische Niedriglohn- und Teilzeitarbeit a sie auf Niedriglöhne und Teilzeitarbeit abzielt.

Lassen wir uns nicht länger blenden. Gleichstellung darf nicht nur ein Slogan von Wahlkandidatinnen und -kandidaten oder eine vage Utopie sein, sondern muss in die Tat umgesetzt werden. Syna setzt sich für die Gleichstellung ein: Lohnverhandlungen, Kündigungsschutz für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und Rückkehrerinnen aus dem Mutterschaftsurlaub, mehr Kinderbetreuungsplätze, Förderung von Teilzeitpensen in traditionellen Männerberufen, Durchsetzung des Vaterschaftsurlaubs usw.

Zeitplan

 Im Vorfeld der Syna-Delegiertenversammlung und des Kongresses wird sich die Gleichstellungskommission treffen, um die für diesen Frühling geplante nationale Konferenz vorzubereiten. Die Konferenz wird die Gelegenheit bieten, die prioritären Themen für die Gleichstellung festzulegen. Gemeinsam werden wir gewerkschaftlichen Resolutionen sowie einen Fahrplan für die gewerkschaftliche Gleichstellungspolitik vorbereiten.

Im Sommer werden wir zusammen mit Travail.Suisse eine breit angelegte nationale Kampagne zu Lohnungleichheit lancieren. Unternehmen, die die Lohngleichheit nicht einhalten, werden auf eine schwarze Liste gessetzt (Projekt von Travail.Suisse: Respect 8-3.ch). In den Regionen werden wir eure Aussagen abholen und die Zungen lösen, denn durch das Anprangern von Missständen tragen wir zu mehr Gleichheit bei.

Deine Meinung zählt, deine Aussage zählt: Schicke sie an  veronique.rebetez@syna.ch

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