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Gegen längere Arbeitszeit: Druck zeigt Wirkung!

67-Stunden-Woche, Nacht- und Sonntagsarbeit? Das soll für «leitende» Angestellte oder «Fachspezialisten» laut parlamentarischer Initiative von Konrad Graber bald zur Regel werden. Dagegen kämpft die Allianz gegen Stress und Gratisarbeit.

Wird die parlamentarische Initiative «Teilflexibilisierung des Arbeitsgesetzes und Erhalt bewährter Arbeitszeitmodelle» des abtretenden Luzerner CVP-Ständerats Konrad Graber angenommen, würde das Schweizer Arbeitsrecht praktisch ausgehöhlt: Die Gummibegriffe «Leitende Arbeitnehmerin» und «Fachspezialist» würden dem Missbrauch Tür und Tor öffnen – und das weiss der Initiant auch.
Denn möglichst viele Arbeitnehmende sollen unter diese Kategorien fallen, um so vom Arbeitgeber bei Mehrarbeit ganz nach Gusto eingesetzt werden zu können: eben bis zu 67 Stunden pro Woche, Sonntage inklusive!

Stilles Durchwinken verhindert 

Eigentlich hätte sich die Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Ständerats (WAK-S) am 17./18. Oktober 2019 mit der Vorlage befasst. Sie wollte auf Anhörungen verzichten, um das heikle Geschäft zwei, drei Tage vor den eidgenössischen Wahlen still und leise durchzuwinken. Doch dagegen wehrte sich die Allianz gegen Stress und Gratisarbeit - mit Erfolg!
Nun wurde das Geschäft verschoben. Am 18. Oktober gab die WAK-S bekannt, im Januar 2020 eine umfassende Anhörung zur Vorlage durchführen zu wollen. Dazu sollen Vertretungen von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden sowie von Verbänden aus dem Gesundheitswesen eingeladen werden.

Bereit zum Referendum 

Sollte das zynische Vorhaben dennoch durchs Parlament kommen, hat die Allianz gegen Stress und Gratisarbeit bereits das Referendum angekündigt. Mediziner, Kirchen, Gewerkschaften, kantonale Arbeitsinspektorate und auch der Bundesrat, sie alle sagen klar NEIN zu dieser Deregulierung.
Die Schweiz hat laut OECD bereits eines der flexibelsten und arbeitgeberfreundlichsten Arbeitsrechte. Hierzulande wird im internationalen Vergleich bereits viel zu lang gearbeitet.


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