Skip to main content

1. Mai: Integration statt Ausbeutung

Seit 1890 wird der 1. Mai weltweit gefeiert als Gedenktag des Kampfs der Arbeiterbewegung für ein Leben und eine Arbeit in Würde. Und dieser Kampf ist aktueller denn je: Noch immer arbeiten viele Angestellte unter prekären Bedingungen und zu einem Lohn, der kaum zum Leben reicht. Syna setzt sich für die Verbesserung dieser Arbeitsbedingungen ein. An diesem 1. Mai steht auch die Situation der ukrainischen Geflüchteten im Fokus. Syna setzt sich dafür ein, dass diese Menschen rasch in den hiesigen Arbeitsmarkt integriert werden.

Der Krieg in der Ukraine bringt viel menschliches Leid mit sich. Hunderte Menschen aus der Ukraine gelangen weiterhin täglich in die Schweiz. Die breite Solidarität der schweizerischen Bevölkerung ist überwältigend. Mehr als 40 000 Frauen, Kinder und Familien haben wir bislang aufgenommen. Nun geht es darum, diesen Menschen eine Perspektive zu bieten. Denn es ist ungewiss, wie lange der Krieg noch dauern wird. Wir sind als Gewerkschaft in der Pflicht, die Geflüchteten bei ihrer Integration in den hiesigen Arbeitsmarkt zu unterstützen. Sie sollen aber nicht nur rasch integriert, sondern auch entsprechend ihrer Qualifikationen gerecht entlohnt werden.

Integration benötigt Investition und Förderung

Dank der erstmaligen Anwendung des Schutzstatus S, für den sich Syna erfolgreich eingesetzt hat, erhalten die Geflüchteten schnell und unkompliziert Zugang zu unserem Arbeitsmarkt. Das dient ihnen selbst und unserer Wirtschaft. Doch Flüchtlinge zu Dumpinglöhnen zu beschäftigen oder gut qualifizierte Arbeitnehmende mit befristeten Praktikumsverträgen abzuspeisen, darf nicht geschehen. Es geht nicht an, dass gewisse Arbeitgebende die Notlage der Ankommenden ausnutzen.


Leben und Arbeit in Würde bedeuten für die Geflüchteten echte Integration in unsere Gesellschaft. Deshalb stehen wir in der Pflicht, in unsere Mitmenschen und neuen Nachbarn zu investieren und sie zu fördern. Im Gegenzug profitieren wir von ihren Fähigkeiten. Damit dies gelingt, fordert Syna:

  • schnelle und gezielte Unterstützung für die ersten Schritte aller Zuwandernden: Anerkennung der Diplome, Sprachkurse und Unterstützung bei Behördengängen und der Jobsuche
  • rascher Ausbau der Kinderbetreuungsstruktur: genügend bezahlbare Kita-Plätze, damit Frauen, die eine Mehrzahl der Geflüchteten ausmachen, eine faire Chance haben, am Arbeitsmarkt teilzunehmen
  • Lohnschutz: sicherstellen, dass existierende Vorgaben für Mindestlöhne und Arbeitsbedingungen eingehalten werden und Aus- und Weiterbildungsangebote zugänglich sind
Strukturelle Defizite endlich angehen

Der Schweizer Arbeitsmarkt leidet unter Arbeits- und Fachkräftemangel – insbesondere im Baugewerbe, im Gesundheitswesen und im Gastgewerbe. Doch dieser Mangel ist hausgemacht. Die Geflüchteten aus der Ukraine als willkommene Lösung für dieses Defizit zu sehen, wäre zynisch. Migrantinnen und Migranten zu schlechten Arbeitsbedingungen einzustellen, ist nicht nur ausbeuterisch, sondern behebt langfristig auch keine Personalengpässe. Dem Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel kann nur begegnet werden, wenn die Arbeitgebenden endlich bereit sind, ihren Angestellten zumutbare und faire Arbeitsbedingungen zu bieten und in ihre Aus- und Weiterbildung zu investieren.

In diesem Sinn setzt sich Syna weiter ein für die Erhaltung und Verbesserung von Gesamtarbeitsverträgen und unterstützt politische Initiativen zur Sicherung stabiler Arbeitsverhältnisse:

  • Syna setzt sich im Bauhauptgewerbe in den laufenden Verhandlungen zum Landesmantelvertrag für angemessene (Mindest-) Löhne, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den Ausbau der Weiterbildungsmöglichkeiten und eine Erhöhung der Arbeitssicherheit ein. Diese Forderungen wird Syna mit ihren Mitgliedern auch am 25. Juni 2022 an der Kundgebung in Zürich lautstark vertreten.
  • Syna setzt sich im Gastgewerbe für die Wiederaufnahme der Verhandlungen zum Landesgesamtarbeitsvertrag (L-GAV) und für die Einführung neuer Arbeitszeitmodelle ein.
  • Syna setzt sich im Gesundheitswesen für eine rasche und wirksame Umsetzung der Pflegeinitiative unter Einbezug des Gesundheitspersonals ein.
  • Syna setzt sich für eine umfassende Aus- und Weiterbildungsoffensive ein, damit alle Arbeitnehmenden ihre Arbeitsmarktfähigkeit erhalten und unter Wahrung ihres sozialen Status ihren Lebensunterhalt weiterhin eigenverantwortlich bestreiten können.
  • Syna fokussiert auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und unterstützt die Kita-Initiative. Diese fordert mehr und bezahlbare Kita-Plätze sowie besser geregelte Arbeitsbedingungen für die Kita-Angestellten.
Am 1. Mai 2022 lädt Syna zur Teilnahme an den folgenden Aktionen ein:
  • Zürich: 1. Mai-Demo. Besammlung: 09.30 Uhr beim Bezirksgericht Zürich
  • Wohlen: 1. Mai-Feier. Besammlung: 12.00 Uhr in der Begegnungsstätte Circolo ACLI
  • Neuenburg: 1. Mai-Umzug durch Neuenburg. Besammlung : 11.00 Uhr College de la Promenade
  • Fribourg: 1. Mai-Umzug. Besammlung: 10.00 Uhr auf der Place Python

Weitere Informationen:

Mandy Zeckra, Vizepräsidentin Syna

Ähnliche Beiträge

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ablehnen Akzeptieren