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Rassismus in der Schweiz: leider Alltag

Letzten Sommer kam es zu flächendeckenden Demonstrationen gegen Rassismus auch in der Schweiz. Doch zurückgeworfen von Lockdowns und Impfkampagnen ist es still geworden um die Bewegung. Wie steht es in der Schweiz heute um Rassismus und Diskriminierung? Am internationalen Tag für die Beseitigung der Rassendiskriminierung schauen wir genauer hin. 

Angetrieben von den Ereignissen in den USA, hatte die Diskussion um das Thema Rassismus in der Schweiz im Sommer 2020 einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Die Verschlechterung der Corona-Situation hat politische Kundgebungen seitdem jedoch erschwert. Dies hat jede tiefergehende Debatte, die den Kundgebungen hätte folgen können, verhindert. Oder sollten wir eher sagen, die Corona-Situation hat denjenigen in die Hände gespielt, die kein Interesse an einer öffentlichen Auseinandersetzung haben?  

Rassismus im täglichen Leben 

Minderheiten bzw. Menschen mit (vermeintlich) ausländischer Herkunft sind in der Schweiz auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt weiterhin klar benachteiligt. Das zeigen unterschiedliche Studien ganz klar. So müssen beispielsweise Menschen mit (vermeintlich) ausländischer Herkunft 30% mehr Bewerbungen einreichen, um zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. Zwei Gruppen scheinen besonders betroffen zu sein: Menschen mit osteuropäischen und afrikanischen Namen.
Ebenfalls ein düsteres Bild zeigt sich bei der Wohnungssuche. Interessent/-innen mit ausländisch klingendem Namen, die schriftlich für eine Wohnungsbesichtigung anfragen, bekommen in weniger als fünf Prozent überhaupt eine Antwort. Zahlen des Statistischen Bundesamtes bestätigen: Ein Viertel der Opfer von Diskriminierung sind eingebürgert, viele weitere bereits seit vielen Jahren in der Schweiz ansässig und verwurzelt. Die Diskriminierung basiert also mehrheitlich auf dem Aussehen oder dem Namen. 

Aktionswoche gegen den Rassismus 

Die aktuell reduzierten Möglichkeiten für politische Versammlung und Kundgebungen erschweren die Diskussion im öffentlichen Raum. Doch es gibt Alternativen: Eine Reihe von Gemeinden und Kantonen führen die traditionell Ende März stattfindende Woche gegen Rassismus in einem Corona-kompatiblen Format durch. So finden zwischen März und April unterschiedliche Veranstaltungen statt – online, aber auch in Form von Gesprächsrunden oder Ausstellungen. Ein wichtiger Schritt, um Diskriminierung weiter zu beleuchten, ins Bewusstsein zurückzuholen und zu bekämpfen. 

Überblick Aktivitäten der Aktionswoche gegen Rassismus in den Schweizer Kantonen:

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