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Chance verpasst: Nationalrat will keine kostenlose Kinderbetreuung

Die parlamentarische Initiative Prelicz-Huber ist im Nationalrat gescheitert. Syna und Travail.Suisse bedauern dies sehr. In Analogie zur Volksschule hätte die kostenlose familienexterne Kinderbetreuung das Leben von berufstätigen Eltern erheblich erleichtert. Der Vorstand von Travail.Suisse hat bereits 2018 eine Resolution verabschiedet, die fordert, dass die familienexterne vorschulische Kinderbetreuung Aufgabe des Service public wird.

Der Nationalrat lehnt die parlamentarische Initiative 20.413 «Familien- und schulergänzende Betreuung als Teil des Service Public» ab. Für Syna und Travail.Suisse ist das eine verpasste Chance. «Angesichts des international anerkannten Return on Investment ist die Ablehnung der parlamentarischen Initiative ein Eigengoal», sagt Valérie Borioli Sandoz, Leiterin Vereinbarkeitspolitik bei Travail.Suisse.

Vor allem Frauen in Schwierigkeiten
Die OECD hat berechnet, dass die Schweiz viel zu wenig in Kinder bis 5 Jahren investiert: Nur 15% der öffentlichen Ausgaben werden für sie aufgewendet, während der Durchschnitt in OECD-Ländern bei 26% liegt. Borioli Sandoz: «Die Mehrheit des Nationalrats ist immer noch der Meinung, dass Kinder Privatsache sind. Mit diesem Denkansatz lässt er erwerbstätige Eltern allein. Das ist heuchlerisch und bringt Familien und vor allem Frauen in grosse Schwierigkeiten.»
Vereinbarkeit fördern

Fakt ist, dass jeder in Kinderbetreuungseinrichtungen investierte Franken durchschnittlich 3 bis 4 Franken für die Gesellschaft und zwischen 1.6 und 1.7 Franken für die öffentliche Hand einbringt. Trotzdem investiert hierzulande die öffentliche Hand im internationalen Vergleich sehr viel weniger in die familienexterne Kinderbetreuung. Deshalb hat Travail.Suisse einen ambitiösen Aktionsplan von 5 Milliarden Franken verabschiedet, der die Vereinbarkeit fördern soll. Der Nationalrat hat wieder einmal die Gelegenheit verpasst.

Zur Resolution von Travail.Suisse: hier klicken

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Arno Kerst, Präsident

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