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Kongress in Luzern: Yvonne Feri ist neue Syna-Präsidentin

Mit SP-Nationalrätin Yvonne Feri als neue Präsidentin, einer neuen Geschäftsleitung und neuen Strukturen rüstet sich Syna für die Zukunft, ganz nach dem Kongress-Motto «Der Mensch ins Zentrum». Das haben die rund 350 Delegierten der ältesten Allbranchengewerkschaft der Schweiz am Kongress in Luzern entschieden und mehreren Resolutionen zugestimmt. Damit sind die Schwerpunkte und Forderungen der Gewerkschaft für die nächsten vier Jahre definiert.

Zu ihrem 25-Jahr-Jubiläum wird bei Syna vieles neu. Die rund 250 Delegierten haben SP-Nationalrätin Yvonne Feri am Kongress vom 28. Oktober in Luzern mit grosser Mehrheit zur neuen Präsidentin gewählt. Unter ihr soll die älteste Allbranchengewerkschaft der Schweiz den Menschen noch stärker ins Zentrum rücken und mit einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen unterstützen. Gleichzeitig soll der Solidaritätsgedanke an erster Stelle stehen. Ein immer wichtigeres Ansinnen in Zeiten nach Corona, aktueller militärischer Konflikte und sinkender Kaufkraft - bei steigenden Lebenshaltungskosten.

Dazu sagt Yvonne Feri: «Der Mensch steht nicht nur beim Kongress, sondern auch bei meiner Arbeit und Arbeitsweise im Zentrum. In einer Welt, die von Technologie und Fortschritt geprägt ist, ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir den Menschen nicht aus den Augen verlieren. Wir müssen uns bewusst machen, dass es die Menschen sind, die unsere Gesellschaft ausmachen, die Ideen entwickeln, Innovationen vorantreiben und Gemeinschaften aufbauen.»

Die zentralen Forderungen

Am Kongress, der alle vier Jahre stattfindet, einigten sich die Delegierten auf zentrale Forderungen, welche in der neuen Periode im Zentrum stehen. Syna fordert im Wesentlichen:

– Die Einführung einer obligatorischen Krankentaggeldversicherung: Das bedeutet den Ausbau einer gesetzlichen Lohnfortzahlungspflicht bei Krankheit und Unfall sowie deren Anpassung an die Bestimmungen der Gesamtarbeitsverträge.
– Eine nationale Harmonisierung und Erweiterung der Sozialversicherungen hin zu einem lückenlosen Netz der sozialen Sicherheit.
– Die Abschaffung des Koordinationsabzuges der 2. Säule sowie einen obligatorischen 13. Monatslohn zur Sicherung der Renten auch für tiefe Löhne.
– Die Wiederherstellung eines starken staatlichen Service public in existenziellen Lebensbereichen.
Weitere Forderungen: siehe «Kongressdokument» sowie «Resolutionen» unter https://syna.ch/kongress-2023.

Resolution I: Hände weg von den Renten!

Mit grosser Mehrheit verabschiedeten die Delegierten am Kongress diverse Resolutionen. In ihnen werden die Schwerpunkte und Themen definiert, die Syna nun verfolgen und in denen sie sich engagieren wird.

Darunter die Resolution «60+»: Mit ihr setzt sich Syna auch in den nächsten vier Jahren gegen Erhöhungen des Rentenalters ein. Ein berechtigtes Anliegen. Denn Angriffe auf die Renten sind inzwischen an der Tagesordnung: Die AHV-Reform 21 hat das Rentenalter für Frauen erhöht, die Reform der zweiten Säule sieht eine Erhöhung der Beiträge und eine Senkung der Renten vor. Trotz des Unmuts der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über die zunehmende Beschwerlichkeit der Arbeit hat es das Parlament in diesem Frühling gewagt, die Rente mit 66 Jahren zu thematisieren, und einige schlagen sogar eine Rente mit 67 Jahren vor.

Die zentralen Forderungen:

Syna engagiert sich...

– Für mehr Solidarität zwischen den Generationen
– Für eine konsequente und verantwortungsvolle Sozialpolitik
– Für eine dreizehnte AHV-Rente
– Für eine systematische Indexierung der AHV-Renten an die Teuerung
– Für ein Bewusstsein der Folgen der Klimaerwärmung für die über 60-Jährigen 

Resolution II: Arbeitszeit

In Zeiten von Homeoffice sowie der Digitalisierung, die alle Lebensbereiche betrifft, wird von den Arbeitnehmenden immer mehr Flexibilität sowie eine 24/7-Erreichbarkeit gefordert. Die Konsequenz ist, dass es immer schwieriger wird, eine klare Linie zwischen Arbeitszeit und Freizeit zu ziehen. Gewisse Arbeitsstellen werden durch die Technik wegrationalisiert, dadurch verlieren Arbeitnehmende ihre Anstellung.Dagegen wehrt sich Syna.

Mit grosser Mehrheit verabschiedeten die Delegierten am Kongress die Resolution, die eine Planbarkeit der Arbeit sowie das Recht auf Weiterbildung fordert.

Syna fordert:

– Vereinbarkeit von Arbeit und Sozialleben
– Verbindliche Arbeitsplanung mit sozialverträglichen Arbeitszeiten
– Ein Recht auf Weiterbildung muss gesetzlich verankert werden
– Finanzielle Unterstützung des Staates und der Arbeitgebenden bei Weiterbildungen.

Resolution III: Soziale Sicherheit

Angenommen wurde auch die dritte Resolution: Psychische Krankheiten nehmen stetig zu. Gleichzeitig aber verzichten viele Arbeitgebende darauf, eine Krankentaggeldversicherung abzuschliessen, um Kosten zu sparen. Im Gegensatz zur Unfallversicherung besteht kein gesetzliches Obligatorium, eine Krankentaggeldversicherung abzuschliessen . In solchen Fällen können lange Krankheitsfälle fatale Konsequenzen für die Betroffenen haben. Nach wenigen Monaten besteht keine gesetzliche Lohnfortzahlungspflicht mehr, die Arbeitslosenkasse bezahlt mangels Arbeitsfähigkeit kein Taggeld und die IV tritt erst nach einem Jahr der Arbeitsunfähigkeit ein. Die einzige Möglichkeit ist der Gang zum Sozialamt.


Syna fordert:

– Die Einführung einer obligatorischen Krankentaggeldversicherung
– Die gesetzliche Pflicht, einen Gesundheitsbeauftragten in jedem Betrieb zur Prävention einzusetzen
– Bessere Koordination zwischen den Sozialversicherungen
– Vorleistungspflicht seitens Arbeitslosenkasse (ALK)

Weitere Forderung: der 1. Mai als nationaler Feiertag

Geht es nach der Mehrheit der Delegierten, soll der 1. Mai ein nationaler Feiertag werden. Syna soll sich sich dahingehend auf politischem Wege engagieren.

Neue Strukturen innerhalb von Syna

Eine weitere einschneidende Änderung in der 25-jährigen Geschichte der 1998 gegründeten Gewerkschaft Syna ist die Anpassung der Strukturen. Die Neudefinition der Aufgaben und Zuständigkeiten erlaubt eine Entflechtung von operativen und strategischen Geschäftsfeldern. Für die strategische Ausrichtung in politischer und organisatorischer Hinsicht sind fortan Präsidium und Vorstand zuständig. Geschäftsleitung und Zentralsekretär-/innen hingegen verantworten die operativen Belange wie Vertragsverhandlungen und das Tagesgeschäft.

Dazu sagt Johann Tscherrig, Vorsitzender der Geschäftsleitung: «Die Zeit der internen Machtspiele ist mit dieser Neuaufstellung definitiv vorbei! Syna blickt nun geeint, gestärkt und zuversichtlich in die Zukunft.»

Die neue Syna-Geschäftsleitung, die in Luzern vorgestellt wurde, setzt sich wie folgt zusammen:
- Johann Tscherrig, Vorsitzender
- Antonella Maio, Position HR
- Diana Gugliotta und Susanne Küng, Position Finanzen und Administration (Co-Besetzung)
- Nora Picchi, Position Gewerkschaftspolitik; Recht und Vollzug:
- Véronique Rebetez, Position Sozialpolitik und Fachstellen

Anhang: Yvonne Feri, Nationalrätin SP, wird neue Syna-Präsidentin

Yvonne Feri, 57, wohnhaft in Wettingen/AG, ist seit 2011 bis November 2023 Mitglied des Nationalrates für die SP (Mitglied der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit und der Geschäftsprüfungskommission). Sie ist seit 30 Jahren in der Politik und ehrenamtlich tätig. Ihre Hauptthemen sind soziale Sicherheit, Armutsbekämpfung, häusliche Gewalt, Gleichstellung/Diversity, Familienpolitik, Kinderschutz und einzelne Gesundheitsthemen. Sie bringt ein grosses Netzwerk auf nationaler Ebene mit und kennt sich aus in den politischen Abläufen und Strukturen auf kantonaler und kommunaler Ebene sowie auf Bundesebene.

Die Inhaberin von FERI Mit-Wirkung leitet ein Unternehmen mit mehreren Mitarbeitenden, das hauptsächlich folgende Dienstleistungen anbietet: Geschäftsleitungen, externe Kommunikation (Newsletters, Webseiten, Social-Media-Kanäle), strategische Beratungen sowie Coaching und Weiterbildung im Bereich der Politik.

Yvonne Feri sagt über sich: «In meiner politischen und ehrenamtlichen Tätigkeit lernte ich, Strategien zu entwickeln und umzusetzen sowie verschiedenste Gremien in unterschiedlichster Zusammensetzung zu führen. Meine langjährigen Erfahrungen im Finanzwesen kommen mir in allen Tätigkeiten zugute. Ich kann Projekte leiten, Prozesse strukturieren und Personal führen. Alle meine Tätigkeiten erfordern eine professionelle Auftritts- und Kommunikationskompetenz, sei dies für Moderationen, Präsentationen, Interviews oder Podiumsgespräche.»


Weitere Infos und eine Übersicht über aktuelle Mandate und die selbständige Tätigkeit von Yvonne Feri:
https://yvonneferi.ch und www.feri-mit-wirkung.ch

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