Skip to main content

Monitoring im Gesundheitswesen: Gibt’s nur die Minimalversion?

2023 könnte in der ganzen Schweiz unter Leitung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ein Monitoring der Pflege und der Pflegenden gestartet werden. Syna begrüsst dies, befürchtet aber, dass das gewählte Überwachungsmodell zu wenig abdeckt.

Der Schlussbericht über eine «Planungsgrundlage für die Erstellung eines Pflegemonitorings» liegt nun auf dem Tisch des BAG. Im Rahmen einer Ende August durchgeführten Sitzung und Konsultationsphase wurde das Dokument von den Mitgliedern der Plattform Gesundheitspersonal, der Syna seit ihrer Gründung angehört, besprochen und abgeändert.

Subjektive Faktoren fehlen

Bei diesem Monitoring vier Bereiche beobachtet und bewertet werden:

  1. die Stellung der Pflege in der Gesundheitsversorgung
  2. die Ausbildung und der kompetenzgerechte Einsatz des Pflegepersonals
  3. die Arbeitsbedingungen des Pflegepersonals und
  4. der Zugang zu / die Qualität der Pflegeleistungen

Anhand von über rund 30 Schlüsselindikatoren sollen diese Beobachtungen dann ausgewertet werden. Syna bedauert, dass subjektive Kriterien wie Arbeitsbelastung, Entlassungsgründe, Gründe für den Austritt usw. fehlen. Es fehlen zudem wesentliche Indikatoren für die Arbeitsbedingungen: Beschäftigungsquote, Fluktuation, offene Stellen, Überstunden usw.

Generell stellt Syna die Tatsache in Frage, dass das Monitoring mit der Umsetzung der Pflegeinitiative verknüpft wurde und nicht mit der Situation des Personals während der Pandemie, was eigentlich der ursprüngliche Ausgangspunkt war. Natürlich ermöglicht diese Strategie eine Rechtsgrundlage, die ein solches Monitoring rechtfertigt. Fragwürdig ist jedoch, dass sie sehr stark auf die Pflegefachpersonen ausgerichtet ist und die anderen Pflegekräfte nicht ausreichend berücksichtigt.

  Geringe Kosten

Schliesslich hofft Syna, dass die Finanzierung dieses Monitorings nicht aus politischen Gründen zum Problem gemacht wird. Sie darf kein Vorwand sein, um das kostengünstigste und damit am wenigsten umfassende Modell zu wählen. Das umfassendste und aussagekräftigste Analysemodell, welches auch von Syna unterstützt wird, würde nicht mehr als 0,001% der Kosten ausmachen, die das Gesundheitssystem jedes Jahr verursacht: 83 Milliarden Franken. Das Personal würde eine solch geizige Haltung unserer Behörden wohl kaum verstehen.

Ähnliche Beiträge

Cookies erleichtern die Bereitstellung unserer Dienste. Mit der Nutzung unserer Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.
Weitere Informationen Ablehnen Akzeptieren