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Schreinergewerbe: Jetzt brauchts Verhandlungen!

Seit einem Vierteljahr steht das Schreinergewerbe ohne GAV da. Doch die Arbeitgebenden weigern sich weiterhin, mit den Gewerkschaften zu verhandeln.

Wiederholt hat Syna den Arbeitgebenden ihre Verhandlungsbereitschaft mitgeteilt. Für uns ist klar: Um möglichst schnell aus diesem vertragslosen Zustand herauszukommen, müssen sich beide Seiten wieder an den Verhandlungstisch setzen. Ebenso klar ist, dass der Schreinermeisterverband (VSSM), der die aktuelle Situation zu verantworten hat, nicht den Fünfer und das Weggli haben kann, wie er es gerne möchte.
Die Gewerkschaften haben für die Einführung eines Vorruhestandsmodells Zugeständnisse beim Gesamtarbeitsvertrag (GAV) gemacht. Nun nur Letzteren einsetzen zu wollen, ist ein Hohn für die Arbeitnehmenden. Es braucht ein klares Zugeständnis zugunsten einer Frühpensionierungs-Lösung, so wie es ursprünglich vereinbart war. 

Arbeitgebende stellen sich quer 

Leider wurde unser Angebot bis heute nicht angenommen. Damit nehmen die Arbeitgebenden einen längeren vertragslosen Zustand bewusst in Kauf – mit verheerenden Auswirkungen auf die gesamte Branche. Lohndumping, fehlende Kontrollen für ausländische Unternehmen und eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen werden die Folgen sein. Auch der Weiterbildungsfonds, der von den Sozialpartnern gemeinsam aufgebaut und finanziert wurde und allen Schreinerinnen und Schreinern offensteht, fällt ohne GAV weg. 

Syna sucht nun den direkten Kontakt sowohl zu ihren Mitgliedern als auch zu den Arbeitgebenden, um ihnen die schwierige Situation zu erklären. Denn: Der VSSM versucht alles, um den Gewerkschaften die Schuld zuzuschieben. Wir aber stehen zu unserem Wort: Wir haben Ja gesagt zum Verhandlungspaket.
Ohne GAV kein sozialer Frieden 
Die Schreinerinnen und Schreiner sind bereit, für ihre Rechte zu kämpfen und fordern nun von ihren Arbeitgebenden, zu ihrem Wort zu stehen. Sollten sich diese weiterhin weigern, Verhandlungen aufzunehmen, werden Protestaktionen folgen. Gespräche mit den Betroffenen und Aktionen in Betrieben haben uns dies immer wieder bestätigt. Und wir wurden aufgefordert, für die Rechte der Mitarbeitenden einzustehen. Denn nur gemeinsam können wir den berechtigten Anliegen aller Schreinerinnen und Schreiner zum Erfolg verhelfen.

Zusammen sorgen wir dafür, dass der GAV wieder eingesetzt wird und die Schreinerinnen und Schreiner endlich die Möglichkeit zur Frühpensionierung erhalten, wie sie so viele Branchen bereits kennen. Es ist Zeit, an den Tisch zurückzukehren und die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Zum Wohl der gesamten Branche. 


«Der Schreinerberuf muss attraktiver werden!» 
Pius Fux aus Rittinen, VS, konnte sich dank des Westschweizer Vorruhestandsmodells Resor als Schreiner frühpensionieren lassen. Für ihn eine gute Sache:
«Schreiner ist ein harter, aber schöner Beruf. Heute wird auf den Baustellen das ganze Jahr gearbeitet – bei Kälte und Nässe und auch in den Wintermonaten. Alles muss schnell gehen. Die Zeit für Qualitäts-Arbeit und für die Ausbildung der Lernenden ist dadurch beschränkt. Es hat sich viel geändert. Heute fehlt es an genügend guten Berufsleuten. Unter besseren Bedingungen wäre das anders. Der Schreinerberuf muss attraktiver werden!

Ein Vorruhestandsmodell ist eine Möglichkeit dazu. 46 Jahre auf dem Bau zu arbeiten ist – glaube ich – genug. Der Körper leidet darunter! Deshalb ist die Frühpensionierung eine gute Sache. Die Angestellten im «Bureau de métiers» des «Resor», der Westschweizer Stiftung für die Frühpensionierung, haben mich bei diesem Prozess sehr gut beraten und mich unterstützt.» 

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