Der Bundesrat hat heute erneute Verschärfungen der Corona-Massnahmen beschlossen. Diese sind notwendig, um das Gesundheitswesen zu schützen und die Verbreitung des Virus zu verlangsamen. Die Massnahmen, welche an den Arbeitsplätzen beschlossen wurden, sind moderat. Travail.Suisse, Dachverband von Syna, begrüsst diese, da sie die Arbeitnehmenden nicht zum Homeoffice verpflichten und der Impfstatus nicht offengelegt werden muss.
COVID-19 bleibt eine grosse Belastung für die Bevölkerung und das Gesundheitswesen. Die Zahl der Spitaleinweisungen und der Anteil der Patientinnen und Patienten mit COVID-19-Erkrankungen auf den Intensivstationen ist weiterhin besorgniserregend. Deshalb unterstützen die Sozialpartner des Gesundheitswesens die nationale Impfwoche vom 8. bis 14. November 2021. Die Impfung ist ein einfaches, rasch wirksames und sicheres Mittel, um sich und seine Mitmenschen vor schweren und langwierigen Krankheitsverläufen zu schützen und einen Weg aus der Krise zu finden.
Eine 4. Coronawelle ist wahrscheinlich und wird wieder das Gesundheitspersonal treffen. Statt das Gesundheitspersonal zu unterstützen, kommt von der Politik und den Arbeitgebern aber nur heisse Luft. Soll sich etwas ändern, muss das Personal selbst aktiv werden.
Nur wenige Gesundheitsinstitutionen erkennen die Umkleidezeit tatsächlich als Arbeitszeit an. Und das ist keine Kleinigkeit. Ob es den Arbeitgebenden passt oder nicht: Es handelt sich um mindestens eine zusätzliche Ferienwoche pro Jahr. Das ist kostbare Zeit zum Ausruhen, die dem ohnehin schon erschöpften Gesundheitspersonal derzeit genommen wird.
Eine Mini-Ausbildung für Pflegehilfskräfte wirkt auf den ersten Blick wie ein gutes Mittel gegen den Personalmangel und die Integration von Flüchtlingen. Dies wäre eigentlich eine Win-Win-Situation, wären da nicht die schlechten Arbeitsbedingungen und der Mangel an beruflicher Perspektive.
Im März 2021 hat sich Syna gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen des Bündnis Gesundheitspersonal zu einem Gespräch mit Bundesrat Alain Berset und GDK-Präsident Lukas Engelberger getroffen. Es wird nicht das letzte sein.
Die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals verschlechtern sich seit Jahren und gerieten in den vergangenen zwölf Monaten zusätzlich unter Druck. Das Gesundheitspersonal erwartet nun ein klares Signal in Richtung besserer Arbeitsbedingungen und Löhne sowie eine angemessene finanzielle Anerkennung seiner ausserordentlichen Leistung während der Pandemie.
Fast seit Beginn der Pandemie steht die Frage der Wertschätzung des Gesundheitspersonals im Raum. Geschehen ist seither schmerzlich wenig, denn es fehlt am politischen Willen.