Trotz der Notlage des Gesundheitspersonals verfolgen Bund und Kantone weiterhin ihre Sparpolitik. Die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen sind gefährlich – auch für die Bevölkerung. Die Gewerkschaft Syna fordert deshalb die Umsetzung von fünf Sofortmassnahmen.
Immer mehr Arbeitnehmende sind von arbeitsbedingtem Stress und Erschöpfung betroffen. Die Gründe dafür sind struktureller Natur und liegen vor allem in immer längeren Arbeitstagen, flexibleren Arbeitsverhältnissen, schnelleren Arbeitsprozessen und verschwindenden Grenzen zwischen Arbeits- und Privatleben. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, und seine Verbände präsentieren eine umfassende Analyse zum Thema Stress und Erschöpfung der Arbeitnehmenden und fordern Massnahmen in zehn Handlungsfeldern, insbesondere in den Bereichen Ruhezeiten, Planbarkeit und geringere Flexibilität.
In der kommenden Sommersession wird der Nationalrat die sogenannte Renteninitiative behandeln. Der Vorschlag zielt an den Lebensrealitäten der Arbeitnehmenden vorbei und schafft soziale Härten. Die Initiative nimmt keinerlei Rücksicht auf die unterschiedlichen Belastungen der Arbeitnehmenden im Rahmen ihrer Arbeitstätigkeit und erschwert die Verlässlichkeit und Planbarkeit der Pensionierung.
Trotz der Annahme der Pflegeinitiative vor einem Jahr ist die Situation im Gesundheitswesen dramatisch. Migmar Dhakyel, Zentralsekretärin bei Syna, mit einer Bestandesaufnahme – und einem Blick auf das notwendige Engagementr Gewerkschaft, um dem Pflexit Einhalt zu gebieten.
Pierre Bebié hat sein ganzes bisheriges Arbeitsleben auf dem Bau verbracht. Die Arbeit gefällt ihm gut, doch von weiteren Flexibilisierungen hält er nichts.
Am 28.11.2021 sagte das Schweizer Stimmvolk mit einer überragenden Mehrheit von 61% Ja zur Volksinitiative «Für eine starke Pflege». Seither spitzt sich die Situation in den Pflegeberufen weiter dramatisch zu.
Spätestens in der Coronapandemie wurde klar: Niemand weiss eigentlich genau, wie es dem Gesundheitspersonal geht. Zumindest nicht offiziell. Damit nun endlich auch offizielle, statistisch verwertbare Daten zum Gesundheitspersonal erhoben werden, wurde vom Bündnis Gesundheitspersonal ein Monitoring angeregt. Es hat gute Chancen, vom Bund und den Kantonen umgesetzt zu werden.
Über 15'000 Bauarbeiter haben heute an einer eindrücklichen Demonstration in Zürich klargemacht, dass sie eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen verlangen. Und sie wehren sich entschieden, gegen die Abbauforderungen der Baumeister. Diese wollen, dass die Bauarbeiter im Sommer bei grösster Hitze noch länger arbeiten müssen und die Arbeitszeiten vollständig nach ihrem Gusto diktieren.
Der Weg zu einem neuen Landesmantelvertrag (LMV) im Bauhauptgewerbe ist steinig. Am Dienstag, 24. Mai, pochten die Arbeitgeber auf eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten. Nicht akzeptabel, kontert Syna, die an der 3. Verhandlungsrunde dabei war.