Produktion von Recycling-Stahl in Gerlafingen muss dauerhaft gesichert werden
Stahl Gerlafingen hat erneut Entlassungen angekündigt. Die Zukunft des Stahlwerks ist ungewiss. Die Gewerkschaften Syna und Unia sowie der Kaufmännische Verband Schweiz fordern dringende Massnahmen des Bundes zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Recyclingstandortes. Auch das Unternehmen muss sich unmissverständlich zur Weiterführung des Betriebs bekennen.
Nach der Massenentlassung von 59 Arbeitnehmenden und der Schliessung einer Produktionsstrasse im Frühling kündigt Stahl Gerlafingen erneut 120 Entlassungen an. Ohne rasches Handeln der Politik scheint der Weiterbestand des grössten Recyclingbetriebs der Schweiz gefährdet.
Gesetze rasch verbindlich umsetzen
Insbesondere braucht es jetzt verbindliche Vorgaben für die Verwendung von emissionsarmem Recycling-Stahl in der Bauwirtschaft. Reine Empfehlungen, wie jüngst von der KBOB (Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren) beschlossen, reichen nicht mehr – weder für den Erhalt der Arbeitsplätze an Standorten wie Gerlafingen noch im Hinblick auf die Klimaziele, zu den sich die Schweiz verpflichtet hat. Unmittelbar umgesetzt werden kann z.B.:
■ Umweltschutzgesetz: Das revidierte Umweltschutzgesetz sieht vor, dass der Bundesrat Anforderungen für die Verwendung umweltschonender und recycelter Baustoffe festlegen kann (neuer Art. 35j Abs. 1). Mit politischem Willen kann dazu jetzt eine griffige Verordnung aufgegleist werden.
Beltrame-Gruppe muss sich zu Stahl Gerlafingen bekennen
Keine Entlassungen
Weitere Informationen:
Nico Fröhli, Branchenleiter MEM-Industrie Syna, 079 937 77 87