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Am 27. September stimmt die Schweiz endlich über den Vaterschaftsurlaub ab. Seit wenigen Tagen sind die Stimmberechtigten im Besitz der Unterlagen – das Wort «Vaterschaftsurlaub" finden sie allerdings nicht auf dem Stimmzettel.

Am 27. September stimmt das Schweizer Stimmvolk über die Kündigungsinitiative der SVP ab. Die Allianz für ein Nein ist so breit, wie die Liste der Argumente gegen diese radikale Initiative lang ist. Die Mitglieder dieser Allianz haben sich zu einer ungewöhnlichen gemeinsamen Aktion entschlossen: Sie haben sich heute an vier Standorten versammelt, an denen die Offenheit und Durchlässigkeit der Schweiz sicht- und spürbar ist. Sie machen damit klar: Überall in unserem Land stehen Menschen zusammen, um sich für ein Nein zu dieser Initiative stark zu machen, welche die Schweiz abschotten will vom Rest Europas – trotz all der Konsequenzen, die das hätte.

 Die erste gfs-Umfrage bestätigt die deutliche Zustimmung für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub. 63 Prozent der Befragten sprechen sich klar für den organisier- und finanzierbaren Kompromiss aus. Dies zeigt auch das nationale Komitee „Vaterschaftsurlaub jetzt!", das aus Vertreterinnen und Vertreter aller Bundeshausfraktionen, aus jung und alt, aus Arbeitgebern und Arbeitnehmenden besteht und jeden Tag grösser wird. Gemeinsam setzen sie sich für ein familienfreundliches Ja zum Vaterschaftsurlaub am 27. September ein.

Die Corona-Spezialbefragung des «Barometer Gute Arbeit»zeigt: Für viele haben Arbeitsbelastung und Betreuungspflichten während des Lockdown zugenommen – ohne oder nur teilweise mit Entgegenkommen ihrer Arbeitgeber. Ausserdem zeigt sich, dass die Präventionsmassnahmen von den meisten solidarisch mitgetragen werden. Allerdings begab sich im Lockdown ein beträchtlicher Teil der Covid-19-Erkrankten nicht in Quarantäne oder Selbstisolation.

Die Verkäuferin, der Pöstler, die Pflegehilfe und das Reinigungspersonal haben im Frühling Applaus erhalten. Jetzt fordern wir für sie endlich mehr Lohn. Auch oder gerade in Coronazeiten können und müssen die Löhne steigen. Generelle Lohnerhöhungen von bis zu 1,5% sind möglich und stützen den Konsum. In Branchen mit grossen wirtschaftlichen Schwierigkeiten ist der Erhalt der Arbeitsplätze prioritär.

Am 27. September 2020 entscheidet die Stimmbevölkerung über die Einführung eines 2-wöchigen Vaterschaftsurlaubs in der Schweiz. Ein solcher ist nötig, bezahlbar und flexibel genug für die KMU. Er ist ein Zeichen für eine Familienpolitik, die ihren Namen verdient. Die breite Unterstützung zeigt sich in der grossen Zustimmung für den Vaterschaftsurlaub: Von Jugend- bis Seniorenvereinigungen, von der Hebamme bis zur Kinderärztin, von den Arbeitnehmenden zu den Arbeitgebern und quer durch alle Bundeshausfraktionen – die Schweiz will den Vaterschaftsurlaub jetzt!