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«Unsere Arbeit – unsere Zeit»: die ideale Arbeitswelt der Zukunft

Arbeit und Privatleben sind vereinbar – und Arbeitnehmende können bei der Gestaltung der Arbeitszeit mitbestimmen. So lautet unsere Vision für eine ideale Arbeitswelt in der Zukunft. Zwei Beispiele, wie dies aussehen könnte.

Sabine und Thomas: Raum für die Familie 

7 Uhr morgens in Stettbach: Thomas bereitet das Frühstück für sich und seine Kinder zu. Die beiden – 2- und 4-jährig – begleiten ihn dreimal in der Woche an seinen Arbeitsplatz in einem Industrieunternehmen. Dort verbringen die Kinder den Tag in der firmeneigenen Kita. Thomas arbeitet 60% und teilt sich die Kinderbetreuung mit seiner Frau Sabine. Sabine ist als Fachangestellte Gesundheit in einem Spital tätig und hat ebenfalls ein 60%-Pensum. 

Teilzeit dank Jobsharing 

Nach der Geburt des zweiten Kindes organisierte das Paar die Kinderbetreuung neu. Während des 18-wöchigen Mutterschaftsurlaubs von Sabine hatte Thomas auch seinen gesetzlich verankerten bezahlten Vaterschaftsurlaub von 4 Wochen bezogen. Diese Erfahrung machte den beiden einmal mehr bewusst, wie viel ihnen die gemeinsame Zeit als Familie bedeutet.

Der Arbeitgeber von Thomas hat dessen Antrag auf eine Reduzierung des Pensums zugestimmt: Er weiss, dass sich die Vereinbarkeit von Beruf und Familie positiv auf die Motivation seiner Angestellten auswirkt. Thomas teilt sich die Stelle nun mit einer alleinerziehenden Mutter. Für diese waren neben der Möglichkeit des Jobsharings die familienfreundliche Einstellung des Unternehmens und die günstige interne Kita entscheidende Gründe, sich auf die ausgeschriebene Stelle zu bewerben. 

Mitgestaltung am Arbeitsplatz 

An Sabines Arbeitsstelle sind unregelmässige Einsätze und gelegentliche Dienste am Wochenende Pflicht. Doch das ist kein Problem für die junge Familie, denn die Dienstpläne werden jeweils mindestens einen Monat im Voraus festgelegt.
Ausserdem dürfen die Angestellten bei der Gestaltung des Arbeitsplans mitbestimmen. So bleibt dem Paar neben der Arbeit genügend Raum für ihr Familienleben. 


René: gesunde Arbeitszeiten

9.30 Uhr in Vevey: René ist auf dem Rückweg – gerade hat er seine 7-jährige Tochter zur Schule begleitet. Er teilt sich das Sorgerecht mit seiner Ex-Frau, die genau wie er Vollzeit arbeitet. Als Aussendienstmitarbeiter einer Detailhandelskette ist René zudem viel unterwegs. Für die Kinderbetreuung unter der Woche hat er sich deshalb mit seinem Arbeitgeber auf zwei Tage Homeoffice pro Woche geeinigt.

An diesen Tagen beginnt Renés Arbeitstag erst zum 10 Uhr: So bleibt genügend Zeit, um seiner Tochter Frühstück und Znüni zu richten und sie in die Schule zu bringen. An Renés Arbeitsplatz ist bekannt, dass er frühestens ab 10 Uhr erreichbar ist: Im firmeninternen Zeiterfassungssystem sind Renés Homeoffice-Zeiten eingetragen. Ausserhalb dieser Zeiten darf René nicht kontaktiert werden. 

Flexible Jahresarbeitszeit 

Die Arbeitstage zuhause fallen jeweils kürzer aus als Renés Einsätze im Aussendienst. Dank flexibler Jahresarbeitszeit kommt er aber problemlos auf die geforderten Stunden. Dass er dabei auf ausgewogene Arbeitszeiten achtet, dafür sorgt wiederum das Zeiterfassungssystem des Unternehmens: Damit kontrolliert Renés Arbeitgeber, dass Arbeitszeitregelungen und gesetzliche Ruhezeiten eingehalten werden.
Denn der Arbeitgeber weiss: Zu viel Arbeit ist ungesund für die Mitarbeitenden – und damit auch für das Unternehmen. 


«Unsere Arbeit – unsere Zeit»
Leider sind wir heute noch weit von diesem Ideal entfernt. Was uns Politiker/-innen gerne als ideale Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit verkaufen wollen, dient bisher in erster Linie dem Unternehmensprofit: Flexibilisierte Arbeitszeiten werden heute meist zum Nutzen der Arbeitgeber ausgelegt.

Die Mitarbeitenden dagegen haben das Nachsehen, wie die Studie «Barometer Gute Arbeit» von Travail.Suisse klar aufzeigt: Arbeitnehmende haben nicht mehr, sondern vielmehr weniger Gestaltungsmöglichkeiten bei ihren Arbeitszeiten. Dies ist nicht zuletzt auch für den steigenden Druck am Arbeitsplatz verantwortlich, den die Arbeitnehmenden verspüren. 

Deshalb fordert Syna:

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