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Projekte für Vereinbarkeit in den Baubranchen

Syna beteiligt sich an zwei Projekten für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in der Holzbau- und Gebäudehüllenbranche. In einem ersten Schritt werden die Mitarbeitenden zu ihren Anliegen befragt.

Nach dem erfolgreichen Projekt «Teilzeitbau» im Maler- und Gipsergewerbe engagiert sich Syna gemeinsam mit Unia und dem Verein Pro Teilzeit nun für die Entwicklung von zeitgemässen Arbeitszeitmodellen in der Holzbau- und Gebäudehüllenbranche. Die Projekte zielen darauf ab, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben in den beiden männerdominierten Branchen zu fördern. Und in beiden Projekten sind auch die entsprechenden Arbeitgebendenverbände mit an Bord: Gebäudehülle Schweiz und Holzbau Schweiz. Beim Projekt im Holzbau beteiligen sich zudem der Kaufmännische Verband und Baukader Schweiz. Der Einbezug all dieser verschiedenen Akteure stellt sicher, dass Lösungen erarbeitet werden, die breit abgestützt sind und eine strukturelle Wirkung haben. Das Eidgenössische Büro für die Gleichstellung von Frau und Mann (EBG) unterstützt die Projekte mit Finanzhilfen.

Männer benachteiligt

Die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich fand im Rahmen einer Studie heraus, dass bei Frauen der Wunsch nach Teilzeitarbeit besser akzeptiert ist als bei Männern. Zudem gibt es gemäss dieser Studie auch branchenspezifische Unterschiede. So ist in frauendominierten Branchen Teilzeitarbeit anerkannter als in männerdominierten Branchen. Das zeigt auch ein Blick in die Beschäftigungsstatistik: Im Dienstleistungssektor lag der Teilzeitstellenanteil der Männer letztes Jahr bei rund 30 Prozent, im Ausbaugewerbe bei 8 Prozent. Die Benachteiligung von Männern bei Teilzeitarbeit hat eine direkte Auswirkung auf das Zusammenleben von Paaren mit kleinen Kindern. Gemäss einer Studie des Bundesamtes für Statistik wünschen sich die meisten Personen mit Kindern im Vorschulalter nämlich das Modell «beide Teilzeit», aber nur bei 13 Prozent der Befragten ist es Realität. Die beiden Projekte leisten somit einen Beitrag für die Gleichstellung. Eine gute Vereinbarkeit trägt ausserdem zum Erhalt von Fachkräften bei und macht die Branchen attraktiver, auch für Frauen. Im Gebäudehüllengewerbe sind zurzeit 99 Prozent der dem GAV unterstellten Arbeitnehmenden Männer, im Holzbau 95 Prozent. 

Bedürfnisse erfragen

Wie zufrieden sind die Mitarbeitenden mit der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit? Was sind ihre Bedürfnisse und Anliegen? Um verlässliche Angaben zu erhalten, werden bei beiden Projekten in einem ersten Schritt die Mitarbeitenden – und auch die Arbeitgebenden – befragt. Dabei werden unterschiedliche Arbeitszeitmodelle thematisiert wie beispielsweise Teilzeitarbeit oder die Viertagewoche. Im Holzbau sind die Fragen in die vierte Branchenbefragung integriert, die Ende September erfolgt. Im Gebäudehüllenprojekt wird die Umfrage Ende Oktober versandt. Die Resultate der Umfragen fliessen in die weitere Ausgestaltung der Projekte ein. Geplant sind Dienstleistungen und Produkte für Unternehmen wie fachliche Beratung, Begleitung für betriebsinterne Pilotprojekte, Webinare, Hilfsmittel und Vorlagen für die ganze Branche. Durch die vorgesehene Überprüfung des GAV können zudem allfällige Unklarheiten zu Bestimmungen in Bezug auf Teilzeitarbeit geklärt werden. 

Mehr Informationen:

arbeitsmodelle-holzbau.ch (ab Anfang September)

teilzeitbau-gebäudehülle.ch (ab Mitte September) 

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