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Syna-Mitglieder rufen zur Aktion gegen den Pflege-Exodus auf

Das Gesundheitspersonal der Gewerkschaft Syna ruft anlässlich seiner Branchenkonferenz Kolleg/-innen und die Bevölkerung auf, am 26. November – ein Jahr nach dem Ja zur Pflegeinitiative – nach Bern zu kommen, um seiner Stimme Gehör zu verschaffen und den Pflege-Exodus zu stoppen. Bis zur vollständigen Umsetzung der Pflegeinitiative sind Sofortmassnahmen zwingend notwendig.

Jeden Monat verlassen mehr als 300 Pflegende den Beruf. Dies verschärft die Situation im Gesundheitswesen, sei es im Spitalbereich oder in der Langzeitpflege (Heime und Spitex). Geht es in diesem Tempo weiter, wird es bald nicht mehr möglich sein, eine angemessene und qualitativ hochwertige Pflege zu gewährleisten. «Der herrschende Personalmangel sowie die Zunahme an administrativen Aufgaben frustrieren uns, weil wir immer weniger Zeit für die Patient/-innen haben. Zum ersten Mal in 35 Jahren habe ich morgens keine Lust, zur Arbeit zu gehen» bedauert Karin, Pflegefachfrau aus Bern.

Sofortige und dringende Massnahmen

Ein Jahr nach der Volksabstimmung gibt es für das Pflegepersonal immer noch kein Licht am Ende des Tunnels. Nach drei Jahren Pandemie ist es erschöpft und hat keine Zeit mehr, auf die vollständige Umsetzung der Initiative zu warten, die noch mehrere Jahre dauern wird. Es sind sofortige Massnahmen erforderlich. «Es herrscht eine allgemeine geistige Resignation. Niemand ist mehr in der Lage, die Initiative zu ergreifen. Ganz zu schweigen von der fehlenden Aussicht auf eine berufliche Weiterentwicklung», erklärt Achour, ein Pflegehelfer aus Neuenburg.

Syna fordert zusammen mit ihren Partnerorganisationen fünf Sofortmassnahmen: eine deutliche Lohnerhöhung (oder Arbeitszeitverkürzung mit Lohnfortzahlung); höhere Zulagen und Zeitgutschriften; mehr Ferienwochen; effektive Erfassung und Abgeltung der Arbeitszeit und der Zeit, die dem Arbeitgeber zur Verfügung steht (z.B. Umkleidezeit und Reisezeit zwischen zwei Einsätzen in der Hauspflege); zusätzliche Zulagen für die familienergänzende Kinderbetreuung.

Frühzeitige Pensionierung dringend notwendig!

Das Gesundheitspersonal der Gewerkschaft Syna, das sich am 13. Oktober zur nationalen Branchenkonferenz getroffen hat, unterstützt diese Forderungen und betont zudem die Notwendigkeit, die Schwere der Arbeit während des gesamten Berufslebens zu berücksichtigen und flexible Frühpensionierungsmodelle einzuführen.

Um auch die Politik endlich zum Handeln zu bewegen, wird das Gesundheitspersonal am 26. November um 14.30 Uhr mit einer Aktion auf dem Bundesplatz ein weiteres starkes Signal setzen.

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