Coronakrise: Auf vorschnelle Entlassungen verzichten!
Travail.Suisse und Syna fordern die Arbeitgeber deshalb auf, auf vorschnelle Entlassungen zu verzichten, um die Krise nicht unnötig zu verstärken. Stattdessen sollen sie das Instrument der Kurzarbeit nutzen, was aktuell auch im grossem Stil geschieht. So ist zurzeit für knapp 2 Millionen Arbeitnehmende in der Schweiz Kurzarbeit angemeldet worden. Historische Höchststände bei der Kurzarbeit und steigende Arbeitslosenzahlen verursachen grosse Kosten bei der Arbeitslosenversicherung. Die bisher durch den Bund bereitgestellten zusätzlichen 6 Milliarden Franken werden bei Weitem nicht zur Finanzierung ausreichen. Für Travail.Suisse ist klar, dass die coronabedingten Mehrausgaben der ALV durch zusätzliche Bundesgelder zu decken sind. «Eine Überschuldung der ALV würde Beitragserhöhungen und Leistungsabbau nach sich ziehen und so das wertvolle Instrument nachhaltig schwächen», sagt Fischer.
Nebst dem Erhalt der Arbeitsplätze kommt auch dem Gesundheitsschutz der Arbeitnehmenden grösste Bedeutung zu. Denn weiterhin bleiben der Arbeitsplatz und der Weg dorthin das grösste Infektionsrisiko. Mit der Wiedereröffnung grosser Teile der Wirtschaft muss die Einhaltung der Schutzkonzepte zwingend kontrolliert werden. Ein zu lascher Umgang mit den Gesundheitsrisiken in der Arbeitswelt gefährdet die einzelnen Arbeitnehmenden und erhöht unverantwortlich und unvernünftig die Wahrscheinlichkeit einer zweiten Infektionswelle für die ganze Gesellschaft.
Weitere Auskünfte
Arno Kerst, Präsident