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Solidarisch gegen prekäre Arbeitsbedingungen

Ein 13. Monatslohn, gesicherte Pausenzeiten, ein Lohn, der zum Leben reicht – für viele Arbeitnehmende in Dienstleistungsberufen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Hunderttausende mehrheitlich weibliche Angestellte sind heute in prekären Arbeitsbedingungen gefangen. Die Gewerkschaft Syna ruft alle dazu auf, sich mit ihnen zu solidarisieren. Am Frauen*streiktag vom 14. Juni 2021 wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen gegen unwürdige Arbeitsbedingungen.

Mehr als 75% der Arbeitnehmenden arbeiten heute im Dienstleistungssektor. Innerhalb dieses Sektors sind prekäre Arbeitsbedingungen besonders verbreitet; unter anderem im Detailhandel, in der Reinigungsbranche, im Gast- und Coiffeurgewerbe – aber auch im Gesundheitswesen. Prekäre Arbeitsbedingungen existieren heute also genau in denjenigen Branchen, in denen mehrheitlich Frauen arbeiten.

 Diskriminiert – oft mehrfach

Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die vor allem Frauen in prekäre Arbeitsbedingungen treiben. Tatsache ist, dass überholte Rollenbilder und gesellschaftliche Vorurteile nach wie vor zu einer permanenten Abwertung vieler Berufe im Dienstleistungssektor führen. Frauen, die in diesen Branchen arbeiten, sind nicht nur finanziell benachteiligt; sie müssen sich auch gegen ein schlechtes Image ihrer Tätigkeit wehren. Haben diese Frauen auch noch einen Migrationshintergrund, erleben sie weitere Diskriminierung aufgrund ihrer Herkunft oder Religion.

 Unterbezahlt und arm im Alter

Eine weitere Tatsache ist, dass auch heute noch vor allem Frauen Teilzeit arbeiten. Ein Teilzeitpensum schmälert allerdings nicht nur Weiterbildungs- und Aufstiegschancen, sondern führt auch zu Lohnungleichheiten und Unterbezahlung. Die schwerwiegenden Folgen jahrzehntelanger Teilzeitarbeit oder Unterbezahlung werden häufig erst im Alter sichtbar, weil unsere rückschrittlichen Sozialsysteme genau diese Frauen unzureichend unterstützen. Armut in der Schweiz ist deshalb heute vor allem eines: weiblich!

 Der Prekarisierung muss ein Ende gesetzt werden!

Es ist höchste Zeit, diesen Missständen endlich ein Ende zu setzen. Syna fordert deshalb von Politik und Wirtschaft: 

  • Die Aufwertung sozialer Berufe und unbezahlter Care-Arbeit 
  • Die prioritäre Behandlung der finanziellen Absicherung von Frauen im Alter
  • Die Schaffung flächendeckender und bezahlbarer familienexterner Betreuungsstrukturen 
  • Ein Sozialversicherungssystem, das vor Armut schützt, anstatt sie zu produzieren
  • Die Ausweitung von Gesamtarbeitsverträgen
  • Die Festsetzung höherer Mindestlöhne 
  • Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Diese Forderungen wird Syna auch am feministischen Aktionstag landesweit bei dezentralen Aktionen und Demonstration vertreten und in ihrem täglichen Einsatz für Arbeitnehmende einfordern. Weitere Infos hierzu auf: syna.ch/ich-steh-auf


Weitere Auskünfte
Mandy Zeckra, GL-Mitglied, Leiterin Recht und Vertragsvollzug

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