Die Behörden riefen Verbände, Gewerkschaften und Arbeitgebende zum grossen Workshop über die Umsetzung der Pflegeinitiative. Die Erwartungen und Hoffnungen waren gross. Und wurden bitter enttäuscht.
2023 könnte in der ganzen Schweiz unter Leitung des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) ein Monitoring der Pflege und der Pflegenden gestartet werden. Syna begrüsst dies, befürchtet aber, dass das gewählte Überwachungsmodell zu wenig abdeckt.
Am 28.11.2021 sagte das Schweizer Stimmvolk mit einer überragenden Mehrheit von 61% Ja zur Volksinitiative «Für eine starke Pflege». Seither spitzt sich die Situation in den Pflegeberufen weiter dramatisch zu.
Travail.Suisse und seine Verbände fordern generelle Lohnerhöhungen zwischen 3 und 5 Prozent für alle Arbeitnehmenden. Diese Forderung resultiert aus den deutlich höheren Lebenshaltungskosten, sowie den Produktivitätsgewinnen der Unternehmen. Deutliche Lohnsteigerungen sind deshalb notwendig, und sie sind auch möglich.
Spätestens in der Coronapandemie wurde klar: Niemand weiss eigentlich genau, wie es dem Gesundheitspersonal geht. Zumindest nicht offiziell. Damit nun endlich auch offizielle, statistisch verwertbare Daten zum Gesundheitspersonal erhoben werden, wurde vom Bündnis Gesundheitspersonal ein Monitoring angeregt. Es hat gute Chancen, vom Bund und den Kantonen umgesetzt zu werden.
Sehen Bundesrat und Parlament die Gefahr einer massiven Abwanderung des Gesundheitspersonals und eines Zusammenbruchs des Gesundheitssystems etwa nicht? Syna fordert Bundesbern auf, seinen Verfassungsauftrag mit mehr Schnelligkeit und Bedacht wahrzunehmen.
Wenn Bund und Kantone nicht sofort handeln, haben sie den Massenexodus von Gesundheitspersonal und damit den nahen Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung für alle in der Schweiz zu verantworten. Wir fordern Bund und Kantone auf: Hört auf zu pokern, sondern nehmt euren Verfassungsauftrag endlich wahr!