Die BVG-Reform ist ein Bschiss an den Frauen. Als das Rentenalter für die Frauen erhöht wurde, hat man uns bessere Renten versprochen. Jetzt wird dieses Versprechen gebrochen: mit der BVG-Reform werden wir Frauen zur Kasse gebeten, denn wir müssen höhere Beiträge zahlen. Gleichzeitig drohen vielen Frauen massive Rentensenkungen von bis zu 3200 Franken. Das ist inakzeptabel! Was es braucht, ist eine echte Reform, welche die Sorgearbeit anerkennt und die Rentenlücke endlich schliesst. Deshalb sagen wir: «Nein zu diesem BVG-Bschiss!»
Unter dem Vorwand, die Situation der Frauen im Ruhestand verbessern zu wollen, serviert uns das Parlament eine Reform der zweiten Säule, über welche wir am 22. September abstimmen sollen.
Lassen wir uns nicht täuschen!
Warum ist die Geschlechtersegregation in der Schweiz immer noch so stark, obwohl es immer mehr politische und öffentliche Anreize gibt, die Jungs dazu ermutigen, typische Frauenberufe zu entdecken, und Mädchen, typische Männerberufe zu entdecken?
Syna ruft in der ganzen Schweiz zum Frauenstreik auf. Sei dabei, in deiner Region oder in Bern! Wir demonstrieren für Lohngleichheit, Gleichbehandlung und gleiche Rechte für alle. Wir stehen zusammen gegen die Angriffe auf Frauen und sexuelle Minderheiten am Arbeitsplatz, im Privatleben, in der Politik und in der Kultur ein. Ausserdem marschieren wir für die Gleichstellung im Rentenalter, denn die bestehende Lohnungleichheit wirkt sich auch auf die Renten aus. Also zieh dir am 14. Juni etwas Violettes an und mach mit!
Unser Kongressdokument fordert es deutlich: Alle Arbeitnehmenden sollen eine faire Teilhabe am Arbeitsleben haben. Voraussetzung dafür sind gerechte Bildungschancen, damit die verschiedenen Bildungswege allen offenstehen.
Ungeachtet davon, ob man die Entstehung des Internationalen Frauentags auf die erste Frauendemonstration der Sozialistischen Partei in den USA im Jahr 1909, auf den Protest russischer Mütter für den Frieden und politische Gleichberechtigung im Jahr 1917 oder auf den Erlass des UNO-Grundsatzes der Gleichstellung im Jahr 1945 zurückführt, alle feministischen Protestaktionen in der zeitgenössischen Geschichte haben zwei gemeinsame Nenner: den Frieden und die Gleichberechtigung.
Syna hat sie bekämpft, jetzt ist sie Wirklichkeit geworden: Mit der AHV21-Reform müssen die Frauen nun ein Jahr länger arbeiten, ohne dass dies eine Verbesserung der Lohngleichheit oder der Gleichstellung im Allgemeinen mit sich bringen würde. Das Lohnniveau in den überwiegend von Frauen ausgeübten Berufen und eine mit Unterbrüchen oder Teilzeitpensen durchzogene Karriere machen eine Frühpensionierung finanziell oft unmöglich.
Wir ahnten es schon: Die Schweiz hinkt im europäischen Vergleich weit hinterher. Unser Land tut sich schwer, die Frau aus ihrer traditionellen und von einer patriarchalischen Gesellschaft geerbten Rolle zu befreien.
Nebst der Wahl des Präsidiums ist die Verabschiedung des Kongressdokumentes der zentrale Akt des Syna-Kongresses. Dieses wurde in den Vormonaten von den Vorstandsmitgliedern ausgearbeitet und definiert die politische Stossrichtung von Syna der nächsten vier Jahre. Mit einer überzeugender Mehrheit wurde das Kongressdokument mit dem Titel «Der Mensch im Zentrum» in der Messehalle Luzern gutgeheissen. Folgend ein Überblick über die sechs darin definierten Handlungsfelder von Syna.