Mit der geplanten Rentenaltererhöhung sollen bei den Frauen rund 10 Milliarden eingespart werden. Dies bedeutet für die Frauen eine Rentenkürzung von jährlich rund 1'200 Franken. Obwohl die Rentenlücke der Frauen noch immer rund einen Drittel beträgt. Jede Verschlechterung ihrer Rentensituation ist deshalb inakzeptabel. Anstatt das Versprechen existenzsichernder AHV-Renten endlich einzulösen, versucht das Parlament ein weiteres Mal, die AHV zu schwächen. Daher ist klar, AHV 21 ist erst der Anfang: Arbeitgeber und bürgerliche Parteien setzen auf weitere Angriffe auf das Herzstück der sozialen Sicherheit in diesem Land. Rentenalter 67 für alle steht auf dem Programm und auch bei den Pensionskassen sind weitere Rentensenkungen geplant. Heute lanciert ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien, Verbänden und feministischen Kollektiven das Referendum gegen diesen ersten Schritt durch die AHV 21.
Der Nationalrat hat heute die AHV-Revision finalisiert. Zustande gekommen ist eine Reform auf Kosten der Frauen, welche die Finanzierungsfrage der AHV lediglich um wenige Jahre aufschiebt. Der Weg für weitere Erhöhungen des Rentenalters scheint somit geebnet zu sein. Alternative Finanzierungen wie etwa über die Erträge aus den Negativzinsen der Nationalbank wurden abgelehnt. Syna und ihr Dachverband Travail.Suisse bedauern dies sehr. Bereits heute ist klar: Travail.Suisse kann nicht hinter dieser einseitigen Reformvorlage stehen und bereitet ein Referendum gegen die Vorlage vor.
Linda Rosenkranz hat mit der Gewerkschaft Syna zurzeit gleich dreifach zu tun: Sie arbeitet nicht nur für unseren Dachverband Travail.Suisse, sondern ist auch Syna-Mitglied. In beiden Funktionen vertritt sie unsere Interessen gerade an der zweiten Frauen*session in Bern.
Syna und Travail.Suisse sind für die Individualbesteuerung, da sie unabhängig vom Zivilstand ist und die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt fördert. Dass der Bundesrat einen Bericht zur Individualbesteuerung ohne Auswirkungen auf die Steuereinnahmen vorlegt, ist erfreulich.
Die nächste AHV-Reform ist zwar noch nicht ganz ausgehandelt. Es zeigt sich aber bereits, dass das Parlament das Rentenalter für Frauen erhöhen will. Dabei würde eine Angleichung der Löhne zwischen den Geschlechtern der AHV mehr bringen.
In der Diskussion um die AHV-Reform steht die Erhöhung des Rentenalters für Frauen so gut wie fest. Damit wird die «göttliche Ordnung» weiter zementiert. Es ist Zeit, dass wir ein Zeichen setzen für echte Gleichstellung bei Lohn und Renten!
Die Schaffhauser Kantonalbank SHKB kürzt den Mutterschaftsurlaub für ihre Mitarbeiterinnen von 16 auf 14 Wochen und begründet dies mit der Gleichbehandlung von Männern und Frauen. Syna und Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, haben dies mit Befremden zur Kenntnis genommen. In einem Offenen Brief fordern sie die Geschäftsleitung der SHKB dazu auf, diese Kürzung des Mutterschaftsurlaubs rückgängig zu machen.
Ein 13. Monatslohn, gesicherte Pausenzeiten, ein Lohn, der zum Leben reicht – für viele Arbeitnehmende in Dienstleistungsberufen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit. Hunderttausende mehrheitlich weibliche Angestellte sind heute in prekären Arbeitsbedingungen gefangen. Die Gewerkschaft Syna ruft alle dazu auf, sich mit ihnen zu solidarisieren. Am Frauen*streiktag vom 14. Juni 2021 wollen wir gemeinsam ein Zeichen setzen gegen unwürdige Arbeitsbedingungen.