Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, stellt ernüchtert fest, dass die unerklärte Lohndifferenz zwischen Frauen und Männern im Jahr 2022 um weitere 0,4 Prozentpunkte angestiegen ist. Das ist ein sehr schlechtes Signal und zeigt, dass die lückenhaften Massnahmen des Parlaments zur Beseitigung der Lohndiskriminierung nicht greifen. Das Bundesgesetz über die Gleichstellung von Frau und Mann muss deshalb endlich substanziell revidiert werden. Eine erste Massnahme in diese Richtung wird in der Wintersession des Parlaments von Nationalrätin Léonore Porchet, Vizepräsidentin von Travail.Suisse, eingereicht.
Die Vertragsparteien des Landesmantelvertrags für das Bauhauptgewerbe (LMV) haben in den diesjährigen Lohnverhandlungen für 2025 eine generelle Lohnerhöhung von 1,4 Prozent vereinbart. Weil in den kommenden Jahren die Babyboom-Generation in Pension geht, waren zudem Massnahmen für die Sicherung der Rente mit 60 notwendig. Die Finanzierungsbeiträge sowie die Leistungen wurden leicht angepasst, damit die Bauarbeiter auch in Zukunft ihre verdiente Rente in Würde geniessen können.
Während die Politik Massnahmen vorantreibt, um die Rahmenbedingungen für die Schweizer Stahlindustrie zu verbessern, will Swiss Steel 130 Stellen abbauen. Das ist unverständlich. Das Unternehmen muss die Arbeitsplätze erhalten und die Wirkung der politischen Massnahmen abwarten. Ein heute lancierter öffentlicher Appell fordert «Keine Entlassungen bei Swiss Steel!».
Es besteht breiter politischer Konsens, dass die Berufsbildung für die Integration der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt und damit für die Versorgung der Wirtschaft mit Fachkräften äusserst wertvoll ist – wie die Berufsbildung gestärkt werden kann, hingegen schon weniger. Am heutigen Spitzentreffen Berufsbildung war die Attraktivität der Berufsbildung ein Schwerpunkt. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, hat dazu klare Vorstellungen, die er heute mit den übrigen Mitgliedern der Verbundpartnerschaft geteilt hat.
Die Gerüstbaubranche in der Schweiz ist gut gerüstet für die kommenden Jahre: Mit einem neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) setzen die Sozialpartner – die Gewerkschaften Syna und Unia sowie der Arbeitgeberverband SGUV – auf nachhaltige Arbeitsbedingungen und fairen Wettbewerb. Der neue GAV, der am 1. April 2025 in Kraft tritt und für vier Jahren gilt, bringt entscheidende Fortschritte für Unternehmen und Beschäftigte, um die Branche zukunftssicher und wettbewerbsfähig zu gestalten.
Der Kampf der Arbeiter/-innen von Stahl Gerlafingen für ihre Arbeitsplätze und die positiven Zeichen aus der Politik der letzten Tage zeigen Wirkung: Das Unternehmen verzichtet vorerst auf die im Oktober angekündigte Entlassung von 120 Beschäftigten. Stattdessen wird ein Teil der Beschäftigten in Kurzarbeit gehen. Damit wird eine zentrale Forderung der Arbeiter/-innen, Gewerkschaften und Arbeitnehmerverbände erfüllt. Parlament und Bundesrat müssen jetzt weitere Schritte machen, um die Schweizer Stahlindustrie langfristig zu erhalten.
UREK-N für Entlastung der Stahlwerke bei Stromkosten - Die Umweltkommission des Nationalrats hat eine wichtige Sofortmassnahme zum Erhalt der Schweizer Stahlwerke vorangetrieben. Die Stahlwerke sollen während vier Jahren einen Preisnachlass bei den Netznutzungsgebühren erhalten. Dies ist ein klares Zeichen, dass die Politik den Weiterbetrieb der Schweizer Stahlwerke will. Die Stahlunternehmen müssen gleichzeitig die bestehenden Arbeitsplätze erhalten.
Die Wirtschaftskommission des Ständerats hat mehreren Motionen zugestimmt, welche die Rettung von Stahl Gerlafingen zum Ziel haben. In der Wintersession muss der Ständerat seiner Kommission folgen, um die Weichen für die Zukunft der Schweizer Stahlindustrie richtig zu stellen. Die Fortschritte sind auch Ergebnis der starken Mobilisierung der Arbeiterinnen und Arbeiter in den letzten Wochen.
Die heutige Ankündigung von Steeltec AG zur Streichung von 130 Stellen zeigt erneut, dass die Politik dringend Lösungen zum Erhalt der Schweizer Stahlindustrie vorantreiben muss. Mehrere Vorstösse, welche die Rahmenbedingungen verbessern würden, sind bereits aufgegleist. Das Unternehmen muss daher zum jetzigen Zeitpunkt auf jegliche Entlassungen verzichten. Eine breite Allianz zum Erhalt der Stahlindustrie tut not.
Die Lohnverhandlungen bei Fenaco sind gescheitert. Die Gewerkschaften Unia und Syna haben das Angebot von 1 Prozent individuelle Lohnerhöhung abgelehnt. Die beiden Gewerkschaften und die Personalkommissionen betrachten eine ausschliesslich individuelle Erhöhung anstelle des dringend benötigten generellen Teuerungsausgleichs und Reallohnanstiegs als enttäuschend und ungenügend.
Heute haben über 1'000 Menschen vor dem Stahlwerk in Gerlafingen für den Erhalt der Arbeitsplätze und des Stahl-Recyclings demonstriert. Sie fordern vom Unternehmen den Verzicht auf jegliche Entlassungen und von der Politik Massnahmen zur Rettung von Stahl Gerlafingen und zur nachhaltigen Sicherung der Produktion von Recycling-Stahl für die Schweizer Bauwirtschaft.
15'129 Menschen haben innert drei Wochen die Petition «Stahl Gerlafingen muss bleiben» unterschrieben. Heute hat eine Delegation von vier Arbeiter/-innen die Petition an Bundesrat Guy Parmelin übergeben. Der Bundesrat muss jetzt entschlossen handeln.
Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben haben die Sozialpartner und der Verein Pro Teilzeit das Projekt «Teilzeitbau - Vereinbarkeit im Gebäudehüllengewerbe» lanciert. Aktuell erfassen sie mit einer Umfrage die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und Unternehmen der Branche. Eine Arbeitsgruppe mit Unternehmern und Unternehmerinnen begleitet das Projekt.
Die Arbeitnehmenden sind das Fundament jeder Wirtschaft. Sie haben das Recht auf eine gerechte Teilhabe an der gemeinsam geschaffenen Wertschöpfung sowie auf Arbeitsbedingungen, die sie weder körperlich noch krank machen. Leider beobachten wir derzeit in Bezug auf Löhne und Arbeitsbedingungen keine positiven Entwicklungen.