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Die Lohndiskriminierung wächst und wächst: Der nicht erklärbare Anteil der Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen hat weiter zugenommen. Das zeigt die Lohnstrukturerhebung 2018 des Bundesamts für Statistik (BFS). Syna und Travail.Suisse schlagen Alarm: Das Parlament muss sofort eine glaubwürdige Revision des Gleichstellungsgesetzes in Angriff nehmen, um diejenigen zu bestrafen, die Frauen schamlos diskriminieren. Denn dieses Geld fehlt den Frauen, es fehlt aber auch in der AHV und in den Pensionskassenguthaben der Frauen.

Bei der Chancengleichheit in der Bildung ist die Schweiz vorbildlich. Umso schlechter steht es dagegen um die Gleichstellung in der Wirtschaft und im politischen Raum. Machen wir mit derselben Geschwindigkeit weiter wie bisher, werden nicht mal unsere Enkel gleiche Löhne für gleichwertige Arbeit in der Schweiz erleben. Der Equal Pay Day macht dies einmal mehr deutlich.

Die ständerätliche Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit (SGK-SR) hat weitere Elemente ihres Vorschlags für die Reform der AHV präsentiert. Die Kompensation für die Frauen, die vom höheren Rentenalter betroffen sind, wird gegenüber der Bundesratsvorlage gekürzt. Auch bei der Flexibilisierung des Rentenalters verschlechtert die Kommission den Bundesratsvorschlag. Für Syna und Travail.Suisse sind beide Beschlüsse inakzeptabel.

Die jüngste Revision des Gleichstellungsgesetzes ist in vielerlei Hinsicht unbefriedigend. Eine parlamentarische Initiative der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur (WBK) des Nationalrates will dem Bund wenigstens die Mittel in die Hand geben, um ihre Wirksamkeit zu überprüfen. Travail.Suisse, der unabhängige Dachverband der Arbeitnehmenden, ist über die heutige Annahme des Anliegens durch den Nationalrat erfreut. Die Initiative forderte, dass die Resultate der von den Unternehmen durchgeführten Lohngleichheitsanalysen dem Bund zugänglich gemacht werden. Dank dieser Informationen wird die Evaluation der Revision erleichtert.

Stress, wenig Einfluss auf die Arbeitszeiten und mangelhafte Unterstützung bei der Weiterbildung bleiben auch im Coronajahr die grössten Baustellen bei den Arbeitsbedingungen. Eine grössere Sensibilität zeigt sich beim Gesundheitsschutz und generell der Krisenkommunikation. Als zweischneidiges Schwert wird das Homeoffice wahrgenommen. Klar ist hingegen: Frauen und Beschäftigte im Gesundheitswesen sind die Verliererinnen der Coronakrise. Das alles zeigt die 6. Ausgabe des «Barometer Gute Arbeit».