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Es wird viel in Weiterbildung investiert. Dies belegen die neusten Zahlen des Bundesamts für Statistik. Für Travail.Suisse, den unabhängigen Dachverband der Arbeitnehmenden ist aber klar, dass es mehr braucht, um die Arbeitnehmenden zu unterstützen und den Herausforderungen von strukturellen Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und Alterung der Gesellschaft gerecht zu werden.

Der Verband Schweizerischer Sicherheitsdienstleistungs-Unternehmen (VSSU) und die Gewerkschaften Unia und Syna haben sich in den Lohnverhandlungen auf höhere Mindestlöhne (1,6 % - 1,8%) einigen können. Das anschliessend eingereichte Gesuch um Verlängerung der AVE um ein Jahr wurde nun durch den Bundesrat unterzeichnet. Damit wird der GAV Sicherheit lückenlos fortgesetzt. Die neuen Mindestlöhne gelten für die von der AVE erfassten Branche ab 1. Januar 2024. 

Die Reallöhne dürften 2024 dank insgesamt zufriedenstellenden Lohnverhandlungen leicht steigen. Die Kaufkraft der Arbeitnehmenden konnte dank den Gewerkschaften und Personalverbänden in den meisten Branchen gesichert oder gar leicht gestärkt werden. Positiv stimmen zudem teilweise deutliche Lohnerhöhungen im Niedriglohnbereich. Gescheitert sind die Lohnverhandlungen hingegen im Baugewerbe und beim Bundespersonal. Hier dürften die Arbeitnehmenden 2024 deutliche Reallohnverluste hinnehmen müssen.

Ein Mitglied meldet sich bei uns: «Ich arbeite 40% im Detailhandel. Im letzten Jahr habe ich 50 Minusstunden gemacht – weil ich im Arbeitsplan zu wenig eingeteilt oder früher als geplant nach Hause geschickt wurde. Mein Chef will nun, dass ich alle Minusstunden im Dezember abarbeite.» Das sagt unsere Rechtsberatung dazu.

Aus dem Projekt eines «institutionellen Abkommens» mit der Europäischen Union ist mittlerweile ein Liberalisierungsprogramm geworden. Die mit den Sondierungen beauftragte Bundesverwaltung hat in den Gesprächen mit der EU einem Abbau des Lohnschutzes und des Service- Public zugestimmt. Eine untragbare Entwicklung.

Der Textilmaschinenhersteller Rieter, Schlüsselhersteller Dormakaba, E-Bike-Produzent Flyer, die Post oder etwa der Spitalverbund St. Gallen gaben in diesem Jahr Massenentlassungen bekannt. Diese scheinen sich zuletzt zu häufen, droht der Schweiz eine Entlassungswelle?

Der Corona-Krise, Klimaveränderungen und dem Krieg in der Ukraine zum Trotz: Der Schweiz geht es in wirtschaftlicher Hinsicht nach wie vor erstaunlich gut. Die Arbeitslosigkeit ist tief und der Fachkräftemangel in vielen Branchen massiv. Gleichzeitig steigt die allgemeine Teuerung, steigen die Mieten und auch die Krankenkassenprämien sind deutlich angestiegen. Die Löhne müssen entsprechend angepasst werden. Ein Überblick der einzelnen Branchen. 

1. Jeder hat das Recht auf Arbeit, auf freie Berufswahl, auf gerechte und befriedigende Arbeitsbedingungen sowie auf Schutz vor Arbeitslosigkeit.

2. Jeder, ohne Unterschied, hat das Recht auf gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

3. Jeder, der arbeitet, hat das Recht auf gerechte und befriedigende Entlohnung, die ihm und seiner Familie eine der menschlichen Würde entsprechenden Existenz sichert, gegebenenfalls durch andere soziale Schutzmassnahmen.

4. Jeder Mensch hat das Recht, zum Schutze seiner Interessen Berufsvereinigungen zu bilden und solchen beizutreten.